Die alte Ente neu gemacht

Die alte Ente neu gemacht

Die Ente, ein Klassiker unter den Autos, könnte dank einer neuen Initiative bald wieder in ihrer Ursprungsform über die Straßen rollen.

Mehr Kult geht nicht. Kein Auto ist sich über Jahrzehnte selbst so treu geblieben wie die Ente. Und auch, wenn die letzte kleine Französin schon im Jahr 1990 vom Band gewatschelt ist – jedes Kind kennt sie.

Und sie findet ihre Liebhaber in jeder Altersklasse. Hans Heynen, Inhaber der Firma Autex, ist so ein Liebhaber. Dass er sich so sehr der Ente verschrieben hat, ist mit der Zeit gekommen. Während andere Autohersteller nach und nach hingegangen sind und spezielle Abteilungen für Oldtimer eingerichtet haben oder ihre beliebten Modelle in neuem Gewand und mit neuer Technik auf den Markt gebracht haben, kam von Citroen nichts.

„Aber die Nachfrage war da – die Fans brauchten Bleche, um ihre Autos reparieren zu können“, erzählt Heynen. Und so entstanden in einem Netzwerk mit einem belgischen Teile-Hersteller immer mehr Formen, um die benötigten Bleche wieder produzieren zu können. Seit zweieinhalb Jahren kann man nun wieder eine neue Ente kaufen… jedenfalls fast. Alle Karosserieteile aus der jüngeren Baureihe mit dem zusätzlichen Seitenfenster hinten sind erhältlich – mit einem vollverzinkten Häuschen kann man beginnen.

Und aktuell steht das nächste Projekt in den Startlöchern: die Ursprungsente. Zum Tag der offenen Tür konnte Heynen seinem Publikum den Prototyp präsentieren, um gemeinsam mit allen Interessierten und Experten die letzten Feinheiten zu diskutieren. „Es stimmt nicht alles“, weiß sein Angestellter Olaf Schurig, Enten-Experte. „Das Bodenblech, wie es im Moment vorliegt, stammt aus einem späteren Baujahr. Kenner sehen das sofort.“

Ebenfalls immer heiß diskutiert ist die Frage: Was heißt eigentlich „original“? Der Tüv klärt das sehr einfach. Wenn ein Brief für das Fahrzeug vorliegt, der es als Original aus den 70-er oder 80-er Jahren ausweist, dann ist das Auto ein Oldie, ganz gleich, wie viele neue Teile dafür angefertigt wurden.

Auch viele Liebhaber sehen das so – lieber einmal von Grund auf restaurieren und dann einen schicken Oldie haben, der auch die nächsten Jahrzehnte überdauert.

(StadtSpiegel)