Von Höcksken auf Stöcksken: Die Freiheit, das Radio abzuschalten

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Vier Echos für Helene Fischer. Viele glauben, dass man über diese Auszeichnungen nur lachen könne. Genau so viele klatschen Beifall, wenn "Komikerin" Carolin Kebekus diejenigen, die sich Helene im Fernsehen oder auf DVD ansehen, als Hirntote bezeichnet.

Und viele reiben sich vergnügt die Hände, wenn der englische Sänger Noel Gallagher über die Autorin von "Atemlos", Kristina Bach, hetzt. Helene könne ja nichts für den Song. Man müsse immer genau nachschauen, wer solche Songs schreibe. Das wären ein paar Typen in seinem Alter, die zu fett seien, um Rockstars zu sein, eine Glatze hätten und Scheißsongs schrieben.

Falsch, Herr Gallagher, Helene Fischer bedroht eben nicht die Welt, wie Sie behaupten, und Kristina Bach ist nicht fett hat auch keine Glatze. Und: Falsch, Frau Kebekus, ich bin nicht hirntot. Hätten Sie es behauptet, wenn Sie live auf der Bühne ihre Comedy ... dann hätte ich vielleicht nichts gesagt, aber Sie hatten sich ja interviewen lassen.

Falls mir die Musik von Noel Gallagher nicht gefallen oder mir die Art von Kebekus-Comedy zum Hals raus hängen sollte, werde ich es nicht öffentlich äußern. Wie ich darüber denke, das geht allerhöchstens meinen Freundeskreis etwas an.

Und nun diese vier Echos. Daran werde ich mich nicht lange erinnern. Die Musikbranche feiert sich mit diesen Preisen selbst. Meinetwegen. Die Information, die ich mitnehme, ist, dass Helenes Album "Farbenspiel" wohl ziemlich erfolgreich sein muss. Das verdient Respekt. Respekt vor der Leistung, vor der Arbeit, vor der Mühe, die hinter allem steckt. Und Respekt vor den vielen Fans, die ihre Sympathie für Helene Fischer nicht verstecken. Mehr nicht. Wem Schlager nicht gefällt, kauft's eben nicht oder stellt das Radio ab.

Vielleicht glauben Carolin Kebekus und Noel Gallagher, sie stünden über den Dingen, aber sie sind auch nur Helenes Kollegen im Showbiz.