Die Jugend wünscht sich mehr Finanzwissen

Die Jugend wünscht sich mehr Finanzwissen

Wenn bald das neue Schuljahr beginnt, stehen zwar wieder Goethe, Algebra und das Dritte Reich auf den Lehrplänen Nordrhein-Westfalens, doch ein Thema fehlt weiterhin: Das Finanzwissen. Dabei steht dies laut einer Umfrage ganz oben auf der Wunschliste der Jugendlichen.

Um das Finanzwissen der Deutschen ist es schlecht bestellt
In einer Umfrage bescheinigten sich lediglich 8 Prozent der befragten jungen Deutschen zwischen 16 und 25 Jahren "gute bis sehr gute Kompetenzen" im Finanzbereich. Rund 90 Prozent wünschen sich mehr Finanzunterricht in der Schule, um auch komplexere Themen wie die eigene Altersvorsorge und die Aufnahme von Krediten zu verstehen. Wer den Unterricht erteilen soll, ist dabei fraglich, denn um das Finanzwissen der Erwachsenen ist es kaum besser bestellt. Dies zeigte bereits im letzten Jahr eine Studie, bei der 25% der Befragten die Aktie als Zockerpapier betrachtete und lediglich ein Drittel (33%) konnte erklären, was eine Dividende ist.

Solange die Lehrpläne das Thema Finanzwissen sträflich vernachlässigen, müssen andere einspringen. In Mönchengladbach war dies beispielsweise die Diakonie Krefeld & Viersen, die gemeinsam mit der Stadtsparkasse und dem Berufsförderungszentrum das Projekt Bank und Jugend im Dialog leitete. Viele Schulen bieten immerhin die Option einer Beteiligung am Planspiel Börse der Sparkassen: Bei der Einführung vor 35 Jahren noch als weitgehend als Randerscheinung für angehende Yuppies der 80er Jahre verlacht, hat es im Laufe der Zeit immer mehr begeisterte Teilnehmer gefunden. Über 2.500 Teams beteiligen sich mittlerweile jährlich deutschlandweit daran und nutzen fiktives Kapital, um Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Schulen im Raum Mönchengladbach, die sich im neuen Schuljahr daran beteiligen möchten, können sich an ihre Sparkasse wenden.

Daneben gibt es für jeden Interessenten, ganz gleich welchen Alters, die Möglichkeit, mit Aktien im Demokonto zu handeln. Auch dabei handelt es sich um fiktiven Handel ohne echtes Risiko. Bei manchen Anbietern ist jede Form des Aktienhandels möglich, bei anderen konzentriert sich das Angebot auf spekulative Produkte wie den Forex-Handel, bei dem Anleger auf fallende oder steigende Wechselkurse setzen, und dem CFD Handel, bei dem auf kurzfristige Kursentwicklungen bei Aktien, Rohstoffen, etc. gesetzt wird. Weil es sich dabei um komplizierte Konstrukte handelt, die aufgrund der Hebelwirkung zwar zu hohen Gewinnen aber auch zu hohen Verlusten führen können, ist es hier ganz besonders ratsam, den Handel zunächst nur mit einem risikolosen Demokonto zu üben.