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Von Höcksken auf Stöcksken: Die Last auf mehreren Schultern

Von Höcksken auf Stöcksken : Die Last auf mehreren Schultern

Weil die Welt sich weiter dreht, rauschen die Nachrichten im Schweinsgalopp an uns vorbei. Wie viel bleibt uns in Erinnerung? Was bedrückt uns auch nach Monaten? Was erfreut uns auch im kommenden Jahr?

Ganz aktuell rollen viele unserer Mitbürger mit den Augen, wenn sie hören, welche Summen Griechenland von Deutschland als Reparationsforderung nennt. 278,7 Milliarden Euro. Da müsste jeder Deutsche, angefangen vom gerade auf die Welt gekommenen Baby bis zur ergrauten Seniorin, durchschnittlich 3.400 Euro auf den Tisch legen. Klingt doch irgendwie nach Pappenstiel.

In einem Brief an die Redaktion schrieb Rudi Damiecki aus Lobberich zum Thema "geplantes Flüchtlingsheim am Caudebec-Ring", dass das Engagement für Flüchtlinge und Asylanten seitens der Stadt zwar lobenswert sei, die Vergeudung von öffentlichen Geldern jedoch nicht. "Mit Vokabeln wie "menschengerecht", "Menschlichkeit" und "Willkommenskultur" wird großzügig herumschwadroniert, um Wohltaten zu verteilen, die man selbst nicht bezahlen muss", schrieb Rudi Damiecki. Sein Vorschlag: Nur jeder sechste Nettetaler müsste rund 100 Euro zahlen. Dann wären die erforderlichen 725.000 Euro für das Flüchtlingsheim aufgebracht und der Stadthaushalt nicht belastet. Die Politik könne mit gutem Beispiel vorangehen. Zumindest könne die Stadt dafür sorgen, dass die Bauten nicht so vergammeln wie der noch existierende Container am Caudebec-Ring.

Nicht auf mehrere Schultern lässt sich ein neuer Weltrekord verteilen. Der Italiener Simone Origone raste mit 252,632 Kilometern pro Stunde die französischen Alpen herunter. Auf Skiern. Von diesen Geschwindigkeiten kann ich mit meinem Kangoo nur träumen. Wenn ich denn davon träumen wollte. Manchmal wäre es besser, auch solche Geschwindigkeiten auf mehrere Schultern zu verteilen. Griechische Reparationsforderungen auch?