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Die Verwaltung kann auch Kunst

Die Verwaltung kann auch Kunst

„Kunst im Rathaus“, die von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners 2015 eingeführte Ausstellungsreihe, präsentiert im Jahr 2018 drei Künstlerinnen und Künstler, die in der Kunstszene Mönchengladbach aktiv sind: Karl-Heinz Heming, Julia Kujat und Wolfgang Speen stellen für ein Jahr ihre Werke im Rathaus aus.

Ziel der Ausstellungsreihe ist es, Gästen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung einen starken Eindruck von der Qualität der städtischen Kunstszene zu vermitteln. Zugleich wird der besondere Stellenwert dokumentiert, den die Bildende Kunst für das Kulturleben in Mönchengladbach besitzt. „Es passiert durchaus häufiger, dass man vor einer Sitzung oder einem Treffen über die Kunstwerke spricht, die hier in den Räumlichkeiten hängen. Und man merkt häufig auch eine Begeisterung, was die Kunstszene hier in Mönchengladbach alles zu bieten hat“, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

„Die Ausstellung ist eine sehr gute Würdigung der künstlerischen Arbeiten und der professionellen Künstlerszene in Mönchengladbach“, freut sich Dr. Thomas Hoeps, Leiter des städtischen Kulturbüros. „Außerdem können wir auf diesem Weg sehr gut zeigen, dass Kunst ein fester Bestandteil des Alltags geworden ist.“

Kuratiert wird die Ausstellung durch Henrike Robert, seit Februar als Volontärin im Kulturbüro tätig. „Die Kunstwerke stellen eine spannende Wechselbeziehung zwischen den beiden Arbeitswelten der Künstler und Verwaltungsmitarbeiter her, wobei im Falle der Kunst nicht nur die Exponate zu sehen sind, sondern auch das, was sich dahinter verbirgt“, betont Henrike Robert.

Karl-Heinz Heming (1948 in Gladbeck geboren) ist seit 1998 Mitglied der Städtischen c/o-Künstlerförderung. Er arbeitet mit hellem, unbehandeltem Pappelholz und millimeterdünnem Flugzeugsperrholz aus Birke. In der Ausstellung zeigt der Künstler Steckobjekte, Schnittobjekte und zuletzt entstandene Sägezeichnungen mit freien, bewegten Linien, die in eingefärbte Holzflächen gesägt werden.

Julia Kujat (1984 geboren in Korgalzhyn, Kasachstan), seit 2015 c/o-Mitglied, präsentiert Fotogramme auf Barytpapier sowie ein Foto, das in der Dunkelkammer während der Arbeit an den Fotogrammen entstanden ist. Julia Kujat begreift Kunst als forschendes Handeln. So legte sie ihren Kopf und einen Luftballon zwischen Belichtungsgerät und Barytpapier, wobei der Ballon während einer Belichtungszeit von 15 Sekunden mit einzelnen Atemstößen aufgeblasen und dieses Anwachsen als Lichtzeichnung im Bild festgehalten wurde.

Wolfgang Speen (1958 geboren in Mönchengladbach) ist wie Karl-Heinz Heming seit 1998 c/o-Mitglied. Er zeigt im Rathaus Abtei zum Teil großformatige informelle Malereien, die sich durch die malerische Auseinandersetzung, das Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien und das Einbinden von Schriftfragmenten auszeichnen. Ihn bewegen Sprache und Malerei zugleich. Die Farbe wird auf die Leinwände geschüttet, gespachtelt, mit Pinsel oder Hand aufgetragen. In seinen Werken ist es der Malprozess, der das Bild bestimmt.

(Report Anzeigenblatt)