Diskussion mit NRW-Minister

Diskussion mit NRW-Minister

Zum Auftakt des „Heimat shoppen“ kam NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin nach Meerbusch. Dabei stellte er sich auch den Fragen von Händlern, Gastronomen und Dienstleistern im Alten Rathaus bei den Wirtschaftsbetrieben Meerbusch.

Verkaufsoffene Sonntage, Neuwarenverkauf auf Flohmärkten und die Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen sind Themen, über die Händler, Gastronomen und Dienstleister aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen mit Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, diskutiert haben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hatte den Schirmherrn der Aktion „Heimat shoppen“ zum Start der Aktionstage in die Aktionsküche der wbm Wirtschaftsbetriebe nach Meerbusch-Osterath eingeladen.

„Dass Sie die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen haben, zeigt uns, dass Ihnen das Wohl und die Zukunft des Einzelhandels und der Gastronomie am Herzen liegen“, sagte Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. „Unsere Ortskerne brauchen einen funktionierenden Einzelhandel.“ Duin erklärte, dass ihn das Thema persönlich beschäftige. „Wir haben es mit einer gesellschaftlichen Entwicklung zu tun“, sagte er und warnte davor, den stationären Handel als das Gute und den Online-Handel als das Böse anzusehen. „Wenn sich ein großer Online-Händler in Ihrer Stadt ansiedeln möchte, würde er sicherlich nicht weggeschickt“, gab er zu bedenken. „Und es ist auch unwahrscheinlich, dass es in diesem Raum jemanden gibt, der noch nie etwas online bestellt hat.“

Wichtig sei, dass der stationäre Einzelhandel seine Vorteile ausspiele – über die Qualität der Produkte, den persönlichen Kontakt und besondere Dienstleistungen. Außerdem müssten Multi-Channel-Konzepte entwickelt werden. Darüber hinaus benötige man Aktionen wie „Heimat shoppen“. „Die Aktionstage appellieren an den Konsumenten: Überleg doch mal, wenn Du den PC hochfährst, ob Du das Produkt nicht auch um die Ecke kaufen kannst.“

IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz betonte, dass sich die Aktion sehr gut entwickelt habe. Was im vergangenen Jahr im Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhein begonnen hatte, hat sich nun auf weitere IHK-Bezirke ausgedehnt. „In diesem Jahr machen mehr als 120 Städte und Gemeinden in NRW bei ‚Heimat shoppen’ mit. Außerdem sind die Sparkassen Krefeld, Mönchengladbach und Neuss mit im Boot, die dazu beigetragen haben, dass wir die Händler unterstützen und mit Material ausstatten konnten.“ Er sei sicher, dass 2016 viele weitere Städte dabei sein werden.

„Wir müssen für den Kunden da sein, wenn er Zeit hat“, erklärte ein Händler aus Krefeld in der anschließenden Diskussion. Das Ladenöffnungsgesetz, das unter anderem die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage festlegt, sei aber ein Hemmnis für den stationären Einzelhandel. „Wenn die Menschen Zeit haben, muss der Handel schließen. Gibt es Überlegungen, daran etwas zu ändern?“, lautete die Frage an den Minister. Die Notwendigkeit für eine größere Veränderung des Ladenöffnungsgesetzes sehe er nicht, sagte Duin. „Wenn das für Sie allerdings ein Thema ist, müssen Sie auf die Politik zugehen. Seit das Gesetz verabschiedet wurde, hat jedenfalls keine Fraktion einen Antrag für eine Änderung gestellt.“

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Mit einem anderen Problem stießen die Einzelhändler auf offenere Ohren: Vor allem an Sonntagen, an denen die Geschäfte geschlossen sein müssen, verkaufen fliegende Händler Neuwaren auf Flohmärkten. „Das halte ich für inakzeptabel“, betonte Duin. „Deshalb hatte ich mich bereits auf den Weg gemacht, dem irgendwie Herr zu werden.“ Die Mehrheit im Landtag wolle dieses Thema in der laufenden Wahlperiode aber nicht angehen. „Gehen Sie davon aus, dass die SPD es in ihr Wahlprogramm schreiben wird. Vor 2017 kann ich Ihnen da aber nichts versprechen.“

Ein Händler aus dem Kreis Viersen wollte wissen, inwiefern der stationäre Einzelhandel vor dem Hintergrund der desolaten Finanzsituation in den Städten und Gemeinden mit Unterstützung seitens des Landes rechnen könne. Der Minister verwies darauf, dass man eng mit dem Ministerium für Städtebau zusammenarbeite und ständig in Gesprächen mit den Kommunen, den Industrie- und Handelskammern und Verbänden sei. Dabei stehe immer die Frage im Mittelpunkt, wie einzelne Entwicklungen unterstützt werden könnten. „Wir benötigen in den Kommunen Handlungskonzepte, bei denen alle Akteure integriert werden, zum Beispiel auch die Immobilienbesitzer“, erklärte Duin. „Diese Konzepte müssen dann mit Mitteln des Bundes so ausgestattet werden, dass die Kommunen sie umsetzen können. Das erreichen wir aber nur dann, wenn alle zusammenarbeiten.“

(Report Anzeigenblatt)