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Doch kein neues Altenheim

Doch kein neues Altenheim

Eigentlich sollte in Süchteln ein weiteres Altenheim mit 72 Plätzen entstehen. Nun gaben der Vorstand und der Caritasrat des Caritasverbandes bekannt, dass der bisher verfolgte Plan aufgegeben wird. Grund dafür seien wirtschaftliche Risiken.

„Die Entscheidung, dass Altenheim in Süchteln doch nicht zu bauen, ist uns wirklich sehr schwer gefallen“, betont Peter Babinetz, Vorstand des Caritasverbandes. „Doch leider ließ sich diese Entscheidung nicht vermeiden.“ Am vergangenen Mittwoch, 28. November, teilten die zuständigen Gremien des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen nach intensiver Beratung mit, dass der Verband den bisher verfolgten Plan, ein neues Altenheim in Süchteln an der Grefratherstraße zu bauen und somit 72 Altenheimplätze zu gewährleisten, nicht mehr umsetzen könne.

Mit den Vorbereitungen begannen die Beteiligten bereits im letzten Jahr. Geplant war, dass das neue Altenheim ab 2021 in Betrieb gehen sollte. „Wir haben bereits viele Stunden engagierter Arbeit und Kosten in das Projekt gesteckt“, erklärt Babinetz. „Umso schwerer fällt es uns nun, das Projekt beenden zu müssen.“

Grund für die Entscheidung des Caritasverbandes seien wirtschaftliche Risiken, denen er sich bei einem Festhalten an den Plänen aussetzen würde. „Wir haben immer darauf hingewiesen, dass wir das Projekt nur dann realisieren können, wenn gewährleistet ist, dass sich die Kosten innerhalb des vom Land NRW vorgegebenen refinanzierbaren Rahmens bewegen“, betont Babinetz.

Aktuell sehe das Land Investitionsausgaben von 105.000 Euro pro Pflegesatz vor. Für die betriebsfertige Erstellung des vom Caritasverbandes erarbeiteten Altenheim mit 72 Plätzen ergebe sich ein Budget von 7,6 Millionen Euro. Leider sei der Kauf eines Grundstücks durch den Bauherren nach NRW-Vorgaben nicht refinanzierbar. Die deshalb für das Grundstück in Süchteln angedachte Lösung im Rahmen des Erbbaurechts konnte nicht verwirklicht werden. Für den Caritasverband war das Anlass, die Situation neu zu bewerten, auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Baupreise. Um den engen Budgetrahmen einzuhalten, müsse man Abstriche an dem erarbeiteten Pflegestandard und der Betreuungskonzeption machen – davon gehe der Caritasverband aus. „Das Land muss sich Gedanken machen, ob mit diesem Investsatz der Altenheimausbau gefördert oder eher behindert wird“, gibt Baninetz zu bedenken.

Betonen möchten der Vorstand und der Rat der Caritas unbedingt, dass das bisheriges Angebot für ältere Menschen in Süchteln bestehen bleibe und das sowohl das Altenheim Irmgradisstift an der Bergstraße mit 40 Plätzen als auch die 24 betreuten Wohnungen im selben Gebäude und die im vergangenen Jahr eröffnete Tagespflege weiter betrieben werden.

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Wirtschaftlich erholt habe sich der Caritasverband nach der Schließung des Altbaus des Irmgardisstift vor drei Jahren – und nur ein wirtschaftlich stabiler Caritasverband könne die pflegerischen und sozialen Aufgaben erfüllen, die er täglich leistet, und den rund 570 Mitarbeitern ein verlässlicher Arbeitgeber sein.

(StadtSpiegel)