Von Höcksken auf Stöcksken: Dreh dich nicht um, da kommt was auf dich zu

Von Höcksken auf Stöcksken : Dreh dich nicht um, da kommt was auf dich zu

Wir alle mögen diese alten Schinken. Nicht diese Stummfilme mit der Pianodauerbegleitung. Gemeint sind die aus den 70er Jahren. Die mit den prächtigen Farben und den todschicken Damenfrisuren. Jetzt waren Burt Lancaster und Dean Martin zu sehen.

"Airport" hieß der Film. Auch wenn man sich permanent selbst überlisten und so tun wollte, dass die Handlung nicht den vorhersehbaren Verlauf nehmen würde, war es klar, dass Dean Martin die Maschine sicher nach Hause bringt. Wussten wir es doch. Wieder einmal.

Wechseln wir den Tatort. Und zum Tatort. In der netten Runde kann es ganz gemütlich sein zu raten, wer am Ende der Mörder sein wird. Nach wenigen Minuten schon werden die Tipps abgegeben und müssen auch begründet werden. Man erntet herzliches Gelächter oder weises Kopfnicken. Nein, der doch nicht. Auf gar keinen Fall. Guck mal, wie die guckt. Falsche Fährte. Ist noch zu früh, um es auch nur ahnen zu können. Hast du noch ein paar von diesen leckeren Schnittchen? Bringst du mir gleich noch ein Bier mit?

Wer seinen Tipp erst nach zehn Minuten abgibt, wird müde belächelt. Augen auf bei der Berufswahl. Kriminalhauptkommissar bei Tatort aber war definitiv eine Fehlentscheidung. Und das gilt für Berlin, Stuttgart, München oder Münster.

Wenn es schon so schwer ist, sich beim Tatort auf den fiesen Bösen festzulegen, was kommt dann im richtigen Leben auf uns zu? Kaum jemand hat zu Hause die passende Kristallkugel parat. Aber viele hatten ja schon immer so eine Ahnung. Genauso viele hatten es schon vorher gewusst, bekommen aber die Zähne genau dann nicht auseinander, wenn man gerne gewusst hätte, wie es denn nun so kommt. Wie, Oma hat 'nen neuen Lover? Wie aus dem Internet? Im Lotto gewonnen? 'Ne Finka auf Mallorca? Morgen schon? Wie enterbt? Hätten Sie's gewusst? Natürlich.