Dreimal Ungerechts in Hehn

Dreimal Ungerechts in Hehn

„Auch eine zweite Amtszeit als Schützenkönig für sein Heimatdorf ist schön!“ Franz Josef Ungerechts gerät ins Schwärmen, wenn er über Brauchtum, Bruderschaft und die Hehner Königswürde spricht.

Bereits zweimal fiel für Franz Josef Ungerechts in Hehn der Vogel, das war 2006 und im vergangenen Jahr. 2012 war er Brudermeister. In diesem Jahr stellt die Familie das Königstrio. Mit seinen beiden Söhnen Benedikt und Sebastian hat Franz Josef Ungerechts zwei Jungschützen aus der Gruppe Heiligenpesch als Brudermeister an seiner Seite. Die beiden Söhne waren vor elf Jahren bereits dabei, doch 2006 war es ihr erstes Jahr in der Gruppe. Diese Truppe musste bei König Franz Josef gleich als Königsgarde ran.

In diesem Jahr heißt es also für Hehn: „Dreimal Ungerechts“, weil sich „fju“ mit dem 113. Schuss die Königswürde der Bruderschaft holte. Er hat Bruderschaftserfahrung; zehn Jahre stand er, als Nachfolger von Willi Weuthen, der Bruderschaft als Präsident vor. Dazu kommt, dass er im Herbst des Königsjahres 2006 den Vogel beim Bezirkskönigsschießen von der Stange schoss und er damit als bisher einziger Hehner Bezirkskönig 2007 für den Raum Mönchengladbach-Rheydt, Korschenbroich wurde.

Mit seinen beiden Königsjahren verbindet Franz Josef Ungerechts prägende Erinnerungen. 2006 verstarb in der Kränzwoche Pfarrer und Präses Leo Eißen, er wurde am „Kirmesfreitag“ beigesetzt. „Leo wollte das so“, sagen die Hehner noch heute. Und wie zur Einladung holte er am Kirmessonntag 2006 mit einem gewaltigen Donnerwetter seine Hehner in die Kirche. Bei Blitz und Hagel wurde der Große Zapfenstreich auch zu Ehren des beliebten Pastors erstmals in der Pfarrkirche gespielt. Franz Josef: „Die große Beerdigung, die Beteiligung auch von außerhalb und diesen Zapfenstreich in der Kirche werden wir nie vergessen!“ Ein Erlebnis mit Gänsehauteffekt, das auch bei Irmgard Ungerechts nachwirkt: „So etwas erlebt man nicht alle Tage und dann sind wir noch mittendrin im Geschehen.“

Das Königspaar hat einen weiteren Grund, die Kirmes 2017 zu feiern. Königin Irmgard: „Vor 50 Jahren war mein Vater Brudermeister. Gemeinsam mit seinen Freunden Heinz Waden als weiterem Brudermeister und Hans Esser als Schützenkönig haben die mit ihren Frauen eine wunderschöne Kirmes gefeiert.“

So gesehen haben die Ungerechts gleich mehrfach Grund zu feiern: Die Kirmes von vor 50 Jahren im Gedenken an Eltern und Schwiegereltern des Königspaares sowie der Großeltern der jungen Brudermeister. Den fünfzigsten Jahrestag von Nachbar und Goldkönig Hans Esser und drittens das Zehnjährige von Vater Franz Josef als Bezirkskönig. Zudem kam in diesem Jahr die Innenrenovierung der Wallfahrtskirche hinzu, mit dem einmaligen Erlebnis der Proklamation im Festzelt. Auch eine neue Erfahrung des Königshauses.

Die beiden jungen Damen, Pia Hofer und Claudia Fischer, ergänzen nicht nur optisch die beiden Brudermeister. Sie binden sich ein in die Organisation der kommenden Ereignisse und sind mit Freude bei der Sache.

(StadtSpiegel)