Kunstaktion von Andrea Vogt: Dülken, statt Teil von Viersen?

Kunstaktion von Andrea Vogt : Dülken, statt Teil von Viersen?

Die "Rivalität" zwischen Dülkenern und Viersenern wird nicht nur während des Karnevals gepflegt. Doch woher rührt sie? Andrea Vogt möchte der Antwort auf diese Frage künstlerisch auf die Spur kommen.

Die Aussage von Andrea Vogts neuester Foto Installation "Eine Reise nach Dülken" ist schon leicht zynisch: "Dülken wurde im Laufe der Zeit immer mehr zu Viersen. Diese Emotion wollte ich mit meiner Kunst zum Ausdruck bringen", sagt die Dülkener Künstlerin. Hunderte Postkarten hat sie anfertigen lassen. Darauf zu sehen sind alte Dülkener Ortsschilder, die sich allmählich in ein Viersener Ortsschild verwandeln. Man muss schon zweimal drauf schauen, um den Gedanken, der dahinter steckt, zu fassen: "Seit der kommunalen Neugliederung 1970 wird Dülken benachteiligt und zunehmend unattraktiv als Einkaufszentrum. Und das zu Gunsten Viersens", sagt die Künstlerin.

Kunstaktion von Andrea Vogt: Dülken, statt Teil von Viersen?
Foto: Vogt

Keineswegs möchte die Künstlerin "einen Streit mit den Viersenern vom Zaun brechen." "Die Menschen können ja nichts für die Entwicklung Dülkens. Hier gibt es einfach strukturelle Gründe für die häppchenweise Verwaisung des Dülkener Ortskerns. Hier hat sich bei mir ein Gefühl angestaut, das nun raus musste. So sind die Postkarten entstanden", sagt die Initiatorin des Projekts.

Erinnerungen an bessere Zeiten

Viele Dülkener könnten sich noch an "bessere Zeiten" erinnern, meint Andrea Vogt: "Mit meiner Foto-Installation, und mit Herzblut und Engagement möchte dabei helfen, der aktuellen Entwicklung Dülkens entgegenzuwirken", so die Künstlerin. So geht die "Reise nach Dülken" dann auf ihrer Postkarte auch in die andere Richtung: Nach dem Ortsausgangsschild "Viersen" nähert man sich Dülken langsam wieder an. Jürgen Recker vom Förderverein Dülkener Karneval ist froh über das Engagement: "Viele Menschen werden sicher stutzig, wenn sie das Motiv sehen und fangen an, darüber nachzudenken. Es ist bissig."