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Ehrungen für viel „Gedöns“

Ehrungen für viel „Gedöns“

Auch in diesem Jahr ist es dem Rheindahlener Bürgerverein wieder gelungen, zwei würdige Preisträger für ihren „Lott jonn“-Preis zu finden. Ausgezeichnet wurden diesmal Gertrud Goertz und Horst Höhnke für ihr gemeinnütziges Engagement.

Der große Saal in der Gaststätte „Zur alten Post“ an der Hardter Straße war voll besetzt, kein Wunder, denn der „Lott jonn“-Preis hat von Jahr zu Jahr mehr an Bedeutung gewonnen. Zum neunten Mal wurde er in diesem Jahr vergeben. Und Charly Jansen, der Baas des Bürgervereins, hatte auch diesmal wieder eine beeindruckende Rede vorbereitet und seine Laudatio mit viel Wortwitz angereichert.

Charly Jansen nahm sich zuerst das rheinische „Gedöns“ vor, „raubte“ dem Begriff aber sehr schnell seine eigentlich negative Bedeutung. „Gedöns“ solle hier nicht für Getue, überflüssigen Kram, für Schund und Wertloses stehen, sondern für wichtige Zutaten, für die kleinen alltäglichen Dinge im Leben, die aber große Bedeutung hätten – nämlich für das Ehrenamt. „Um ein solches ,Gedöns’ haben sich unsere Preisträger Gertrud Goertz und Horst Höhnke viele Jahre ihres Lebens gekümmert und sich verdient gemacht“, betonte Charly Jansen

Als „Grüne Dame“ und „Gelber Engel“ besuchte Gertrud Goertz Patienten in den Krankenhäusern, unterhielt sich mit ihnen, spendete Trost, begleitete sie und kümmerte sich um etliche Besorgungen. Auch für die Frauen der kfd war Gertrud Goertz viel unterwegs, trug über viele Jahre den „Helenaboten“ von Haus zu Haus und lieh über 36 Jahre dem Kirchenchor ihre Altstimme.

Auch Horst Höhnke hat sich um die Gemeinde Rheindahlen große Verdienste erworben. Charly Jansen: „Als Vorsitzender des Presbyteriums schlug er sich für seine evangelische Kirche in Rheindahlen mit Architekten und Handwerken herum, da er in seinem Ehrenamt für den Aufbau des Gemeindezentrum verantwortlich war. „Und“, so fragte Charly Jansen, „wer ist so …, man sagt bei uns bekloppt, dass er bis ins hohe Alter – unser Horst Höhnke ist 88 – als Schülerlotse fungiert? Und ich frage nochmals: Wer ist schon so bekloppt, dass er lange Jahre im Altenheim den Nikolaus gibt, nur um den alten Menschen eine Freude zu bereiten?“

Horst Höhnke, der bereits zu früheren Zeiten mit dem Schöffensiegel und der Ehrennadel der Stadt Mönchengladbach ausgezeichnet wurde, dankte – auch im Namen von Gertrud Goertz – dem Bürgerverein für die Auszeichnung. Zum Abschluss gab es noch ein ganz besonderes Bonbon: Der Laudator überraschte das Publikum mit einem a cappella-Liedchen („In Dahle moste laache“), das für einen stimmungsvollen Abschluss der Feierstunde

sorgte.

(Report Anzeigenblatt)