Ein Baum als Abi-Denkmal

Ein Baum als Abi-Denkmal

Der Abiturjahrgang 1989 des Gymnasiums Korschenbroich kehrte nun zum 25-jährigen Abitreffen zurück an seine alte Wirkungsstätte. Zur Feier des Tages pflanzten die ehemaligen Schüler eine Säulenhainbuche.

An den Abiturjahrgang von 1989 des städtischen Gymnasiums erinnert vor allem eine schöne Anekdote: In der Nacht vor ihrem letzten Schultag betonierten die Jugendlichen einen Ford Capri direkt vor dem Lehrerzimmer in den Boden. Das Modell war bewusst gewählt, besaß es doch eine lange Motorhaube und ragte somit noch weit heraus aus dem Boden. Den Wagen hatten die Schüler von einem Schrottplatz geholt, das selbst errichtete Denkmal hatte allerdings nur kurz Bestand. Für die spielenden Kinder war es zu gefährlich und so ordnete der damalige Schulleiter Meinulf Barbers wieder den Abbau an. 25 Jahre später trafen sich nun ehemalige Schüler an ihrer alten Wirkungsstätte wieder und pflanzten zum Anlass ihres Jubiläums einen Baum – allerdings nicht an gleicher Stelle ihres Capri-Kunstwerks, denn dort ist immer noch Beton im Boden. Stattdessen soll eine Säulenhainbuche nun im Grün des Parkplatzes an der Don-Bosco-Straße gedeihen. „Es war eine sehr kurzfristige Aktion, die wir uns bei den Planungen für unser Abi-Treffen überlegt haben“, sagte Simone Schmitt.

Mit einigen Ehemaligen setzten sie den Baum in den Boden, auch der damalige Schulleiter nahm die Einladung gerne an. „Es war erst der fünfte Jahrgang, der am Gymnasium sein Abitur gemacht hat. „Da erinnert man sich noch sehr gut an viele Schüler, die ich auch heute wiedererkennen würde“, erzählte Meinulf Barbers. Von der Schulgründung 1976 bis 2002 war er hier Rektor; an den Jahrgang 1989 hat er gute Erinnerungen. „Die Stufe war sehr engagiert und hat sich zum Beispiel auch in der Schülervertretung eingebracht“, sagte er.

Mehr als 140 Schüler waren Teil dieser Stufe, sie kamen und gingen, und schließlich bauten 85 junge Menschen im Jahr des Berliner Mauerfalls ihr Abitur am „GyKo“. Zum Wiedersehen im Liedberger Landgasthaus wurden nicht nur die Abiturienten, sondern soweit wie möglich alle damaligen Klassen- und Stufenkameraden eingeladen. Manche von ihnen hat es inzwischen bis in die USA, in die Schweiz oder nach Irland verschlagen, andere sind mit junger Familie vor einigen Jahren wieder zurückgekehrt.

(StadtSpiegel)