Ein bisschen wie DSDS

Ein bisschen wie DSDS

Nah an der Lebenswirklichkeit in der Schule: Die Theater AG des Huma führt in diesem Jahr das "High School Musical" auf. Über 60 Beteiligte auf, vor und hinter der Bühne sorgen für ein perfektes Schulevent.

Lucia Heiwolt singt mit viel Druck ins Mikro. Mit klarer Stimme interpretiert sie die berühmte Hauptrolle der Sharpay Evans im High School Musical. Unsicherheiten und Lampenfieber sind nicht zu hören. Fast wie ein Profi rockt die 16-jährige im roten Glitzerröckchen mit Silbertop zusammen mit ihrem Bühnenbruder Ryan Evans, gespielt von Danny Zeaiter, 9a, die Bühne der Aula im Stiftisch Humanistischen Gymnasium (Huma).

Einmal im Jahr wird das Huma zum Theater. "Wir machen ein Casting und entscheiden nach dem Alter und den Stärken der Castingteilnehmer, was wir aufführen", sagt Musiklehrer Christoph Nagels, der musikalische Leitung und Technik managed. "Das ist ein bisschen, wie Deutschland sucht den Superstar", lacht Lehrerin Fulya Turan, Lehrerin für Deutsch und Englisch und Gesamtleiterin der Aufführung. Oder doch nicht ganz, denn hier bekommt jeder eine Rolle, wenn auch nur eine kleine. "Casting heißt bei uns nicht aussieben", sagt Christoph Nagels.

Was gespielt wird entscheiden die Lehrer. Obwohl das Genre Musical sicher nicht zu den Trendthemen von Jugendlichen gehört, sind inzwischen alle im Musicalfieber. "Man wächst da rein", sagt Hauptdarstellerin Lucia Heiwolt.

Zur alljährlichen Vorbereitung auf den großen Auftritt gehört auch eine Art Trainingslager kurz nach den Weihnachtsferien in einer Jugendherberge im Siegerland. "Dort wird bis zu neun Stunden am Tag geprobt", sagt Christoph Nagels, und alle seien so mit Feuereifer dabei, dass selbst die Jüngsten bis spät abends durchhalten.

Zwischen elf und 17 Jahre sind die Darsteller alt und manche singen und spielen nicht nur, sondern waren auch an der Ausarbeitung des Stücks beteiligt. Mia Vinca aus der zehnten Klasse zum Beispiel spielt nicht nur die Taylor McKessie, sondern hat auch eine Choreographie für 40 Tänzer ausgearbeitet und mit ihnen einstudiert. "Den Reiz macht nicht nur das Musical selbst aus, sondern dass so viele Leute, die sich eigentlich gar nicht kennen, miteinander zu tun haben", sagt die Schülerin, die seit zwölf Jahren in ihrer Freizeit Ballett, Jazz und Hip Hop tanzt und vielleicht eines Tages Choreographie studieren wird.

Aber es sind nicht nur Schüler und Schülerinnen am Projekt beteiligt, sondern auch Lehrer wie Axel Knappmeyer, der die Band leitet, Ehemalige und Eltern, die sich um Maske, Kostüme und Schnittchen bei den Proben kümmern.

Rund ein Dreivierteljahr hat die AG geprobt, 66 Leute sind am Projekt beteiligt. "Eine immense Belastung, die die Schüler zusätzlich auf sich nehmen", sagt Schulleiter Thomas Hollkott.

(Report Anzeigenblatt)