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Ein ganz besonderes Haus

Ein ganz besonderes Haus

Mit einem mitreißenden Fest im Zeichen der 70er Jahre feierte der Caritasverband Region Mönchengladbach das 40-jährige Bestehen des Caritaszentrums Giesenkirchen.

Am Ende riss „Abba“ das Publikum zu Beifallsstürmen hin. Vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritaszentrums begeisterten mit einem Playback-Medley von Hits der schwedischen Popgruppe die Gäste. Wie schrill der Kleidungsstil in den 70er Jahren war, zeigten Bewohner und Mitarbeiter mit einer humorvollen Modenschau. „Im 40. Jahr seines Bestehens präsentiert sich das älteste unserer vier Caritaszentren als behagliches und modernes Altenheim auf der Höhe der Zeit“, hatte zuvor der 1. Vorsitzende des Caritasverbandes, Dr. Christof Wellens, betont.

84 alte Menschen leben im Pflegewohnhaus, das auf dem Gelände des früheren Krankenhauses St. Josef errichtet wurde – viele von ihnen sind in dem Hospital geboren worden oder haben dort ihre Kinder zur Welt gebracht. Die Senioren wohnen in geräumigen Einzelzimmern mit eigener Dusche sowie Fernseh-, Telefon- und Internetanschluss. „Das Caritaszentrum ist ein Ort zum Wohlfühlen, der mit viel Liebe zum Detail eingerichtet wurde“, sagte Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa. 2009 wurde das Gebäude umfassend modernisiert und um einen neuen, als Passivhaus gebauten Trakt erweitert. „Bei uns werden die Bewohner nicht nur hervorragend gepflegt, sondern können auch ihre Freizeit abwechslungsreich gestalten“, betonte Polixa. Dazu tragen vielfältige Angebote bei, die vom hauseigenen Nagelstudio über Gedächtnistraining bis hin zu Ausflügen und kulturellen Veranstaltungen reichen. Polixa: „Wer in unserem Caritaszentrum wohnt, ist mittendrin – mitten in einer schönen Gemeinschaft und mitten im Leben.“

Zum Jubiläum gratulierten Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer und Christoph Finkeldey vom Caritasverband für das Bistum Aachen. „Selbst die Senioren sind nicht mehr die alten... Schlaglichter auf veränderte Lebens- und Pflegeerwartungen“ – unter dieses Thema hatte Festredner Dr. Ulrich Feeser-Lichterfeld seinen Vortrag gestellt. Die heutigen Bewohner des Caritaszentrums seien nicht zu vergleichen mit denen, die bei der Eröffnung hier gelebt hätten, sagte der Theologe und Kommunikationstrainer. Allein die Lebenserwartung habe sich in den vergangenen vier Jahrzehnten um rund zehn Jahre auf Mitte 80 erhöht.

Stark verändert hätten sich auch die Altenheime. Sie rückten die individuellen Wohnbedürfnisse der Senioren viel stärker in den Mittelpunkt als früher. „In einem Punkt jedoch bleiben Pflegewohnhäuser immer gleich – sie sind Andersorte, in denen man Menschen in ungewöhnlichen Lebenssituationen begegnet“, so Feeser-Lichterfeld. Alt sein lernen bedeute, eine bewusst angenommene Abhängigkeit zu erlernen, fügte er hinzu. „Mit den Augen des Glaubens sind die letzten Jahre nicht das Ende des Lebens“, betonte der Theologe, „mit dem tröstenden Wissen um die Gnade der Erlösung werden Altenheime zu Orten der Hoffnung.“

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Adrianna Domogalla, seit dreieinhalb Jahren Leiterin der Einrichtung in Giesenkirchen, konnte dem Festredner nur zustimmen. „Unser Caritaszentrum ist für die Bewohner und unsere 85 Mitarbeiter ein ganz besonderes Haus“, sagte sie.

(StadtSpiegel)