Ein Happy End in der Rentner-WG

Ein Happy End in der Rentner-WG

Ende März berichteten wir vom Schicksal des Rheydter Rentners Laslo Tot, der seine Wohnung wegen seines Haustieres, einer kleinen Katze, verlor und sich plötzlich auf der Straße wiederfand. Nun ist er in eine Haus-WG mit Uli Neuss gezogen, der sich als einer der ersten auf unseren Artikel meldete.

Und das Beste: die neue „Heimat“ ist gerade einmal vier Häuser von seiner alten Wohnung entfernt.

Gut drei Monate ist es her, dass wir uns zuletzt mit Laslo Tot getroffen haben. Damals war seine Lage mehr als prekär. Heute sieht er dagegen entspannter und vor allem glücklicher aus. Charmant und zuvorkommend ist er wie eh und je. Nach Erscheinen des Artikels am 24. März („Feste Bleibe verzweifelt gesucht“) meldeten sich unzählige Menschen im Café Emmaus des SKM Rheydt. „Es kamen so viele Anrufe von Menschen, die helfen wollten“, erinnert sich Sozialarbeiterin Astrid Thiess und Laslo Tot fügt hinzu: „Ich war richtig überwältigt. Ich dachte immer, Deutschland sei ein kaltes Land, aber das stimmt absolut nicht.“ Sogar ein Päckchen aus dem fernen Australien erreichte Laslo Tot. Die tierliebe Dame war vom Schicksal des Rheydters und seiner Katze so berührt, dass sie selbst aus dieser Entfernung helfen wollte.

Einer der ersten, der sich meldete, war Uli Neuss. „Er hatte uns auf den Anrufbeantworter gesprochen, aber keine Telefonnummer hinterlassen, da sind Laslo und ich einfach bei ihm vorbeigegangen“, erzählt Astrid Thiess lachend. Es war Sympathie auf den ersten Blick zwischen den beiden älteren Herren. Nach 20 Minuten war man beim Du. Es gab noch viele weitere Angebote – unter anderem in Rheindahlen – aber „einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr“, bemerkt Thiess augenzwinkernd.

Zwischenzeitlich war Tot bei seiner Exfrau untergekommen. Besonders nach seiner zweiten OP Anfang Mai war er um die Unterstützung sehr dankbar. „Die beiden haben immer noch ein herzliches Verhältnis, das war Laslos Glück“, betont Christoph Föhles vom SKM Rheydt. Am 1. Juni ist Laslo nun in seine neue Bleibe gezogen, in die „WG mit Uli“.

Uli Neuss lebte zuletzt alleine in seinem Altbau an der Pestalozzistraße. „Ich hatte früher schon mal die zweite Etage vermietet, aber habe da mehrmals schlechte Erfahrungen gemacht. Seitdem stand die Wohnung leer. Als ich den Artikel im Extra-Tipp gelesen habe, war das für mich der Auslöser, es noch einmal mit einem Mitbewohner zu versuchen“, erklärt Uli Neuss lächelnd.

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Aktuell richtet sich Laslo Tot noch ein, ein bisschen renoviert wird auch. „Es geht alles ein bisschen langsamer, wir sind ja nicht mehr die Jüngsten“, erklärt Laslo Tot verschmitzt. Er erholt sich noch von seiner OP während Uli Neuss ein wenig mit den Folgen zweier Schlaganfälle kämpft. „Dass die zwei sich gefunden haben, ist ein richtiger Glücksfall. So können sie aufeinander aufpassen und sollte etwas passieren, ist jemand da, der sich kümmern kann“, freut sich Astrid Thiess.

Für Uli Neuss kam auch gar nicht in Frage, um den Mietpreis zu feilschen. „Ich hab ihm gesagt, er bezahlt hier nicht mehr als in seiner alten Wohnung, er soll sich ja nicht schlechter stehen“, betont Neuss resolut. Sogar die Nebenkosten sind mit inbegriffen und Tot hat doppelt so viel Platz wie vorher. Den Garten des Hauses wollen sie gemeinsam auf Vordermann bringen. Die meisten Möbel konnte Tot von Uli Neuss bekommen. Das einzige, das noch fehlt, ist ein Kühlschrank.

Und das i-Tüpfelchen auf dem Happy End? Laslo Tots Katze ist auch wieder da. Sie begleitet ihn auf seinen Gängen durch Rheydt und lässt sich in der Nachbarschaft von ihm füttern. Für eine Stippvisite im neuen Zuhause ist sie noch zu scheu, aber auch das wird sich sicherlich noch regeln.

(Report Anzeigenblatt)