Ein Knäuel Wolle? – Strick von gestern

Ein Knäuel Wolle? – Strick von gestern

Die Studentin Verena Winkelmann gewann mit ihrem Designentwurf den internationalen Strickdesign-Wettbewerb „Feel the Yarn“ in Florenz, Italien. In Kürze darf sie ein dreimonatiges Praktikum bei der Stefanel-Gruppe in Italien antreten.

„Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass ich gewinne“, erzählt Verena Winkelmann. „Die Konkurrenz war wirklich riesig.“ Dennoch überzeugte die Studentin der Textil- und Bekleidungstechnik die internationale Jury des Strickdesign-Wettbewerb „Feel the Yarn“ Anfang Juli mit ihrem Entwurf.

Verena Winkelmann, Studentin an der Hochschule Niederrhein, begeisterte die Jury des Strickwettbewerbs in Italien mit ihrem selbstkreierten Outfit.
Verena Winkelmann, Studentin an der Hochschule Niederrhein, begeisterte die Jury des Strickwettbewerbs in Italien mit ihrem selbstkreierten Outfit. Foto: Hans-Peter-Reichartz

Einen Monat lang hatte die 25-Jährige Zeit, ein Konzept zu schaffen und dieses dann in ein Kleidungsstück umzusetzen – das Thema „Dual - Contrast and Fusion“ galt es dabei zu berücksichtigen. Von einem Knäuel Wolle und zwei Nadeln aber keine Spur – Winkelmann arbeitete an den riesigen Strickmaschinen, die die Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach zu bieten hat. „Diese Maschinen sind für uns Studenten der absolute Luxus. Die Hochschule ist sehr gut aufgestellt und wir haben hier fast alle textilen Möglichkeiten – was bei meiner Arbeit wirklich sehr geholfen hat“, sagt Winkelmann.

Anfang Juli ging es dann für sie, zwei weitere Kommilitoninnen und Prof. Dr. Ellen Bendt, Dozentin des Fachbereichs Design, nach Florenz. Neben der Hochschule Niederrhein beteiligten sich auch Hochschulen aus Tokio, Beijing, Luzern, Mailand Trier, London und Hong Kong. „Ich habe dort wirklich tolle Arbeiten gesehen“, erzählt Winkelmann. Doch mit ihrem Strickoutfit in dreidimensionaler Optik konnte sich die Studentin gegen die Konkurrenz durchsetzen.

Die Jury bezeichnete ihre Arbeit als „kreativ und technisch anspruchsvolle Interpretation“. Ob Frau es tragen kann? Es komme vielleicht darauf an, wo. „Das Outfit ist eher experimentell und innovativ. Dennoch denke ich, dass es tragbar ist – vielleicht nicht überall“, so Winkelmann.

Dank ihres tollen Designs darf die Studentin in Kürze ein dreimonatiges bezahltes Praktikum bei der Stefanel-Gruppe in Treviso antreten. Da Winkelmann gerade ihre Masterarbeit schreibt, passt es für sie zeitlich hervorragend. Neben dem Gewinn nimmt die junge Frau noch viele internationale Kontakte mit nach Hause. „Der Wettbewerb ist Teil der Garnmesse ’Pitti Filati’. Hier konnten wir jede Menge internationale Kontakte knüpfen“, erzählt Winkelmann. „Die Messe war eine super Bühne für uns.“

(Report Anzeigenblatt)