Ein PAKT für die Selbstständigkeit

Ein PAKT für die Selbstständigkeit

Möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können, ist ein Wunsch, der die meisten von uns umtreibt. Ein neuer Service der Caritas, ein Pilotprojekt mit Namen PAKT, soll dabei helfen.

Der demographische Wandel stellt uns persönlich und als Gesellschaft vor immer neue Herausforderungen. Im Alter geht vieles nicht mehr so leicht wie früher. Einfache Handgriffe oder Tätigkeiten werden beschwerlich bis unmöglich und haben ungeahnte Folgen. Kann ich etwa, als älterer Herr oder ältere Dame, nicht mehr gut heben, kaufe ich kleinere und weniger Wasserflaschen. Das führt aber wiederum dazu, dass man potenziell zu wenig trinkt. Was dann zu gesundheitlichen Problemen führt. Die Hemmschwelle, um Hilfe zu bitten ist bei vielen Menschen groß, weiß Georg Bronheim, Leiter des Caritas-Pflegedienstes und fachlicher Berater des Forschungsprojektes PAKT.

PAKT steht für „Präventives Alltagskompetenztraining“ und möchte Senioren kostenlos, in deren eigenen vier Wänden, Hilfe zur Selbsthilfe bieten.

Brigitte Reiners, examinierte Krankenschwester und stellvertretende Pflegedienstleiterin, sowie Andrea Wimmer, examinierte Familienpflegerin, sind seit langen Jahren bei der Caritas tätig und haben in Vorbereitung für das Projekt jeweils eine sechsmonatige Fortbildung hinter sich gebracht.

Auf Wunsch der Senioren besuchen die beiden Fachkräfte sie zu Hause und gehen die Fragen und Bedürfnisse der Menschen durch. Die Tatsache, dass das Angebot kostenlos ist und bei den Menschen zu Hause durchgeführt wird, soll Ängste nehmen und Hemmschwellen abbauen. Neben Alltagstipps, Übungen, wie man wieder agiler werden kann, Informationen zu unterstützenden Angeboten für die Senioren selbst und ihre pflegenden Angehörigen, helfen Wimmers und Reiners auch dabei, im Quartier Anschluss zu finden und Angebote ausfindig zu machen, bei denen die Senioren wieder unter Menschen kommen.

Einsamkeit respektive Vereinsamung ist ein großes Problem, das nicht nur soziale und psychische Folgen hat, sondern auch zu Schwierigkeiten führt, wenn ein Notfall eintritt und man niemanden hat, der sich kümmern kann. Kinder leben häufig nicht mehr in der Nachbarschaft, Freunde sind verstorben, mit Nachbarn verbindet einen außer einem gelegentlichen Gruß nichts.

Brigitte Reiners und Andrea Wimmers beraten, schulen und trainieren. Bis zu zehn Besuche sind pro Person möglich. Das Pilotprojekt PAKT ist auf ein Jahr befristet. Die Gespräche darüber, was „danach“ kommen könnte, laufen bereits. Aktuell stehen 40 Plätze zur Verfügung für Menschen aus der Region Mönchengladbach. Das Angebot ist gedacht für Menschen ohne Pflegegrad bis zu Pflegegrad zwei und pflegende Angehörige.

(Report Anzeigenblatt)