Ein Test - kostenlos und anonym

Ein Test - kostenlos und anonym

Keine Therapie ohne Diagnose – in Nordrhein-Westfalen wissen rund 2 700 Menschen nichts von ihrer HIV-Infektion. Und das in einer Zeit, in der Medikamente verhindern können, dass die Krankheit AIDS ausbricht.

Die meisten Menschen erkranken an AIDS, weil sie jahrelang mit HIV gelebt haben, ohne es zu wissen.

Der Kreis Viersen will die Menschen mit einem Risiko deshalb zu einem HIV-Test ermutigen. Ziel der regionalen HIV-Testwoche zusammen mit den Städten Möchengladbach und Krefeld ist gleichzeitig, das anonyme und kostenlose Testangebot der Gesundheitsämter bekannt zu machen. „Wir knüpfen damit an den großen Erfolg der europäischen HIV-Testwoche im vergangenen Jahr an“, erklärt Gesundheitsdezernentin Katarina Esser.

Interessierte können sich grundsätzlich zu den Sprechzeiten zum Thema HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) informieren und kostenlos und anonym auf HIV-Antikörper untersuchen zu lassen.

Während der Testwoche sind die Beratungsstellen der Gesundheitsämter täglich geöffnet. In Viersen Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr. Das Gesundheitsamt im Kreis bietet am Donnerstag, 6. Juli, einen Tag mit verlängerter Öffnungszeit von 7 bis 17 Uhr an,

Die Gesundheitsdezernentin macht deutlich, warum viele Mensch vor HIV-Tests immer noch zurückschrecken: „Aus Studien und Befragungen wissen wir, dass viele Menschen die Testangebote zu spät oder gar nicht wahrzunehmen. Sie haben Angst vor den medizinischen Folgen, aber auch vor gesellschaftlicher Ausgrenzung. Außerdem schätzen sie das eigene Risiko oft falsch ein.“

Besonders die Angst vor den angenommenen Folgen der HIV-Infektion führt dazu, dass die Möglichkeit der eigenen Ansteckung verdrängt wird. Viele schätzen aber hier die Folgen nicht realistisch ein. Oft herrscht in den Köpfen noch das Bild des „alten AIDS“, ohne Behandlungsmöglichkeiten, mit vielen schweren Erkrankungen, die letztlich zum Tod führten.

Heutzutage aber ist eine HIV-Infektion so gut behandelbar, dass die Krankheit AIDS vermeidbar ist und die Lebenserwartung von HIV-positiven Menschen der Nichtinfizierter entspricht.

Immer wieder fehlt es auch am Bewusstsein über das eingegangene Risiko. Da ist wichtig die Hauptübertragungswege von HIV zu kennen: Der ungeschützte Analverkehr und ungeschützte Vaginalverkehr. Oralverkehr ist deutlich risikoärmer und nur ansteckend, wenn ein Samenerguss oder Menstruationsblut in den Mund gelangt. Regelmäßige HIV-Tests werden empfohlen für Männer, die Sex mit Männern haben, Menschen mit häufig wechselnden (zehn und mehr pro Jahr) heterosexuellen Kontakten und Menschen, auf deren Sexualpartner oder -Partnerinnen eine der zuvor genannten Gefährdungen zutrifft.

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Manche schätzen auch die Beratung falsch ein: Sie haben Angst vor Peinlichkeit, Sorge wegen mangelnder Vertraulichkeit oder die Sorge, belehrt zu werden. Für die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes sind Gespräche über Sexualität und Tabuthemen allerdings beruflicher Alltag. „Vertraulichkeit und Schweigepflicht sind für uns unverzichtbar“, versichert Beate Guse von der Beratungsstelle. „Wir informieren gerne über Risiken, mischen uns aber nicht in die freie Entscheidung unserer Besucher über ihre Sexualität ein. Wir achten das Recht, selbstbestimmt zu leben.“

(StadtSpiegel)