Eine „Geschenktüte“, die Strom spart

Eine „Geschenktüte“, die Strom spart

Vor zwei Jahren startete der Volksverein das Projekt „Stromsparcheck“, bei dem Haushalte mit geringem Einkommen kostenlos mit handfesten Hilfen zum Strom sparen versorgt werden. Nun haben die Verantwortlichen Zwischenbilanz gezogen.

Wenn Marcus Wenzlaff und Carlo Ejderha mit ihrer „Geschenktüte“ eine Wohnung in Mönchengladbach besuchen, ist nicht Weihnachten, es hat auch niemand Geburtstag und Geld ist auch nicht drin. Und doch ist die „Geschenktüte“ prall gefüllt. Mit Artikeln, die beim Energie sparen helfen und somit bares Geld in die Tasche derjenigen spülen, die die Energieberater des Volksvereins zu sich gebeten haben.

Ihr Besuch mit der „Geschenktüte“ ist die zweite Stippvisite, die die Serviceberater bei den Bürgern machen. Dem voraus geht ein Gespräch bei dem alle wichtigen Eckdaten abgeklärt werden und gecheckt wird, welche Soforthilfen benötigt werden.

In 569 Haushalten in Mönchengladbach sind seit April 2015 Stromspar-Checks durchgeführt und Energiesparlampen, Zeitschaltuhren, Durchflussbegrenzer, Steckerleisten und viele weitere Energiesparartikel verbaut worden. Rund 150 Euro sparen die beratenen Haushalte durchschnittlich. Haben sie sich auch zum Austausch ihres Kühlschranks entschieden, macht die Ersparnis sogar knapp 250 Euro im Jahr aus. Addiert man die langfristigen Einsparungen in allen Haushalten auf, kommt man aktuell auf eine Summe von gut einer halben Million Euro. „Am Ende des Projektzeitraums möchten wir die Million knacken“, zeigt sich Projektleiter Manfred Brendgens hoffnungsvoll.

Volksvereins-Geschäftsführer Wilfried Reiners weiß: „Für einkommensschwache Familien ist gerade die Stromrechnung ein schwieriger Posten. Da kam das Projekt Stromsparcheck wie gerufen.“ Seinen Anfang fand es bei der Caritas in Frankfurt am Main und hat sich von dort in ganz Deutschland verbreitet. In Mönchengladbach hat der Volksverein in Kooperation mit dem Jobcenter und der Stadt bisher vier Serviceberater ausgebildet.

Für die Soforthilfen kommen in Mönchengladbach 27 000 Haushalte in Frage. Zu ihnen zählen nicht nur ALGII-Empfänger. Auch Aufstocker, Rentner, Bezieher von Wohngeld, Kinderzuschlag und Inhaber des Sozialpasses können sich melden. „Das Wichtigste ist: das Angebot ist kostenlos und vollkommen unabhängig von den Leistungen, die sonst bezogen werden“, betont Manfred Brendgens. „Wir treffen uns mit den Leuten auf Augenhöhe“, erklärt Serviceberater Marcus Wenzlaff, „um schnell Vertrauen zu schaffen. Wir wollen den Leuten letztlich ein Geschenk machen. Da muss sich keiner genieren.“

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Das Projekt ist bis 2019 terminiert. Reiners und Brendgens hoffen, dass es auch darüber hinaus mit dem Stromsparcheck weitergeht. „Alle profitieren davon“, betont Reiners, „die Bürger, die Kommune, die Umwelt und unsere Serviceberater auch.“ Diese fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen ist eines der erklärten Ziele des Volksvereins.

(Report Anzeigenblatt)