„Eine Katastrophe“

„Eine Katastrophe“

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke befürchtet die Schließung von 31 der insgesamt 47 Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen – darunter auch die im Rhein-Kreis Neuss. Petrauschke: „Wir erwarten daher von der rot-grünen Landesregierung, dass sie die innere Sicherheit nicht der Haushaltssanierung opfert.“

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der stellvertretende Neusser Bürgermeister Thomas Nickel sprechen sich entschlossen für den Erhalt der eigenständigen Polizeibehörde im Rhein-Kreis Neuss aus. „Der Verlust wäre schlichtweg eine Katastrophe“ so Landrat Petrauschke, der auch als Polizeipräsident für den Rhein-Kreis Neuss fungiert. „Nicht die Anzahl der Behörden ist wichtig, sondern es zählt nur die Effektivität – und die ist bei der Polizei im Rhein-Kreis überdurchschnittlich hoch!“

„Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss mit unserem Landrat an der Spitze arbeitet effizient, bürgernah und Hand in Hand mit unseren Städten und Gemeinden“, ergänzt Thomas Nickel. „Wir brauchen polizeiliche Ansprechpartner und Präsenz hier vor Ort, und nicht in einer Düsseldorfer Großbehörde.“

Anlass für die erneute Diskussion um die Polizeistandorte ist ein Bericht der Bild-Zeitung. Neben weiteren Veränderungen sei die Schließung von 31 der insgesamt 47 Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen geplant. Zuletzt forderten die Grünen im November 2014 die Polizeipräsidien und Kreispolizeibehörden in Nordrhein-Westfalen zu größeren Präsidien zusammenzulegen. Eine Umsetzung dieses Vorschlags würde bedeuten, dass die Polizeiwachen im Rhein-Kreis Neuss sowie im Kreis Mettmann zukünftig zentral von Düsseldorf aus verwaltet werden. Ähnliche Pläne hatte bereits der damalige NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) im Jahr 2005.

„Wir erwarten daher von der rot-grünen Landesregierung, dass sie die innere Sicherheit nicht der Haushaltssanierung opfert, sondern vielmehr weiterhin eine flächendeckende Polizeipräsenz in unseren Städte und Gemeinden gewährleistet“, so Nickel und Petrauschke. „Die Zusammenlegung des Polizeipräsidiums der Stadt Leverkusen mit dem der Stadt Köln im Jahre 2006 zeigt, dass Zeugen wie Opfer die größeren Anfahrtswege zum Präsidium scheuen. Zudem werden viele Polizeibeamte in der Zentrale Köln gebunden und stehen damit nicht mehr in der Fläche zur Verfügung. Im Rhein-Kreis Neuss brauchen wir jedoch nicht weniger Polizeipräsenz auf den Straßen, sondern mehr. Gerade in Zeiten von steigenden Kriminalitätsraten.“

(StadtSpiegel)