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Eine Reise zurück in die Kindheit

Eine Reise zurück in die Kindheit

Eva Niebuhr kehrt im Rahmen ihrer Ausbildung in die Kindertagesstätte „Am Kerper Weiher“ zurück, in die sie selbst als Kind gegangen ist.

In der „Grünen Gruppe“ bei Anne Abels-Ehling fühlt sich Eva Niebuhr wohl. Das war schon so, als die junge Frau selbst noch ein kleines Kind war. Die Gruppenleiterin erinnert sich: „Eva war munter und lebhaft. Schon als Kind war sie sehr hilfsbereit und hat viel Interesse gezeigt, vor allem bei Musik und Tanz“, erzählt Anne Abels-Ehling.

Mittlerweile ist ihr Schützling von damals erwachsen geworden und absolviert seit diesem Sommer bei der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WFB) in Hemmerden eine 27-monatige Ausbildung mit dem Schwerpunkt Hauswirtschaft. Dass Eva Niebuhr gerne in ihrem alten Kindergarten arbeiten möchte, war ihr schon während der Schulzeit klar. Zunächst machte sie ein zweiwöchiges Praktikum, dass nun in Form eines „Betriebsinternen Außenarbeitsplatz“ (BiAp) zunächst bis Ende des Jahres fortgesetzt wird. Aktuell kommt sie einmal die Woche freitags in die Einrichtung. Die junge Frau schätzt die Abwechslung zum Alltag in den Werkstätten der WFB, wo sie in der Essensverteilung tätig ist. „Es ist schön, wie die Kinder um einen herumwuseln. Kinder gehen miteinander anders um als Erwachsene“, erzählt sie. Nach drei Monaten wird sie dann viermal die Woche in der Kita sein.

Die Kooperation mit Unternehmen und Einrichtungen über die „Betriebsinternen Außenarbeitsplätze“ praktiziert die WFB seit vier Jahren. „Viele Unternehmen in der allgemeinen Arbeitswelt kennen das noch gar nicht. Bisher arbeiten wir häufig mit Kitas, Seniorenheimen und Schulen zusammen“, sagt Birgit Krahwinkel. Im Optimalfall, so Krahwinkel, werden Auszubildende wie Eva Niebuhr später vollständig in eine sozialversicherungspflichtige Anstellung vermittelt. Noch stellen die WFB die Arbeitsleistung beim Kooperationspartner in Rechnung – im Falle der 20 Jahre jungen Frau aus Steinhausen bei der Stadt Korschenbroich als Träger der integrativen Kita „Am Kerper Weiher“. „Wir begrüßen eine solche Kooperation natürlich. Sie ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation“, sagte Bürgermeister Heinz Josef Dick bei einem Besuch in der Einrichtung. Eine Ausweitung wäre bei der im Bau befindlichen Kindertagesstätte am Jane-Addams-Weg vorstellbar und liege auch nahe, so Amtsleiterin Michaele Messmann.

(StadtSpiegel)