Einmal „in klein“ ein Lokführer sein

Einmal „in klein“ ein Lokführer sein

Die Clubfreunde LGB Rhein Sieg haben sich mit viel Leidenschaft in ihrem Clubdomizil eine Welt aus Modelleisenbahnen und vielen Kleinigkeiten geschaffen. Am 2. Juni findet der nächste Tag der offenen Türe statt, der hoffentlich Nachwuchs akquiriert.

Die Windmühle dreht sich langsam, leise Fahrgeräusche tönen von rechts. Ein Speisewaggon tuckert gemächlich vorbei. Befindet man sich in den Räumlichkeiten der Clubfreunde LGB, fühlt es sich an, als warte man am Bahnhof auf die Einfahrt des Zuges – nur eben alles deutlich kleiner. Auf der Endepohlstraße sind zahlreiche Modelleisenbahnen mit ihren aufwändigen Kulissen drumherum seit 2008 zuhause. Mit viel Liebe zum Detail haben sich die Eisenbahnenthusiasten des Vereins eine ganz eigene Welt geschaffen, die von ihnen liebevoll gepflegt, gewartet und erweitert wird.

Einmal im Monat treffen sich 20 aktive Vereinsmitglieder, um an den Anlagen zu basteln. „Ich bin aber ehrlich gesagt noch viel öfter hier“, sagt Günter Schippers, Vorsitzender des Vereins. „Hier gibt es einfach immer etwas zu tun.“ Die meiste Zeit investieren die Eisenbahner momentan in die neue Anlage im Keller; an dieser wird seit Monaten fleißig getüftelt, gebastelt und immer weiter gebaut.

Fünfmal im Jahr veranstalten die Clubfreunde einen Tag der offenen Tür. Dort können die Anlagen bestaunt werden, man kann selbst einmal Lokführer spielen oder aber eine große Runde auf der Gartenbahnanlage drehen. Dort können sich die Besucher, egal ob Groß oder Klein, mit bis zu zehn km/h um das Gelände fahren lassen.

Dass Modelleisenbahnfreunde oftmals immer noch als Stubenhocker verrufen sind, ist leider Tatsache. Dass dies aber keineswegs stimmt, weiß Schippers aus eigener Erfahrung: „Früher hatte ich eine Bahn im Keller, da ist man dann kaum rausgekommen. Jetzt aber habe ich eine riesige Bahn mit einer Gleislänge von circa 120 Metern im Garten. Da verbringe ich schon sehr viel Zeit draußen.“

Seine Leidenschaft für Modelleisenbahnen hat Schippers übrigens schon im Kindesalter entwickelt: Mit fünf Jahren bekam er seine erste Modelleisenbahn. Diese wurde auf eine Platte montiert und immer nur zu Weihnachten herausgeholt. „Sonst hätte sie zu viel Platz eingenommen“, erinnert sich der Vorsitzende. Auch die Tatsache, dass sein Großvater Dampflokomotivführer war, trugen zu seiner Faszination für das besondere Spielzeug bei. Für die Zukunft wünscht Schippers sich, dass sich auch wieder mehr jüngere Menschen für das Hobby Modelleisenbahn und den Verein interessieren. „Wir könnten dringend Nachwuchs gebrauchen.“

(Report Anzeigenblatt)