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„Eintracht“ ist Tradition

„Eintracht“ ist Tradition

Vor 110 Jahren gründeten Büdericher ihre „Eintracht“. Seitdem stellen sie wie aktuell mit Präsident Peter Gröters immer wieder Vorstandsmitglieder. Und ihre Geschichte liest sich wie eine faszinierende Zeitreise durch Büderich.

1906 muss schon ein tolles Jahr in Büderich gewesen sein. Die aufstrebende Gemeinde konnte das 50-jährige Bestehen ihrer Schützenbruderschaft feiern – so glaubte man wegen der Wiederbegründung 1856 – und auch die Zivilgemeinde hielt diesen Anlass für wichtig genug, ein neues Festbanner zu stiften. Teile davon befinden sich noch heute im Archiv der Bruderschaft, die ihre Geschichte mittlerweile bis 1563 zurück verfolgen kann. Jedenfalls stand ein großes Fest an und dies animierte vermutlich 17 junge Männer, eine neue Kompanie zu gründen. Am 29. April 1906 fanden sie sich im Salon des Friseurs Wienen ein, verabschiedeten ihre Statuten und wählten einen Vorstand. Bürgermeister Klemens Rossbach musste diesen Akt formal noch bestätigen, bevor eine Vereinsgründung bei Preußens legal war. Balthasar Klein übernahm den Vorsitz und kommandierte als Hauptmann bis 1950 und überstand mit seiner Truppe zwei Weltkriege und zwei Besatzungen. Ihre Heimat hatte und hat die Kompanie bis heute auf der Gasse, die längst den feineren Namen Blumenstraße trägt. Seit 1928 hat die Eintracht auch eine Fahne, die der Heilige Laurentius, Schutzpatron des Klosters Meer, ziert. Das Original soll demnächst im Neusser Schützenmuseum zu sehen sein, während auf den Straßen eine originalgetreue Kopie im Winde flattert. In 110 Jahren hat die Eintracht aber auch Verantwortung für die Bruderschaft übernommen. Michael Esser, Josef Gröters und sein Sohn Peter prägten und prägen über Jahrzehnte die Bruderschaft, Martin Bödefeld, Wolfgang Witsch und Gerd van Vreden üben weitere Vorstandsämter aus und mit Lorenz Thoelen, Hans Grotenburg und Dr. Harald Lohse stellte die Eintracht auch drei Regimentsärzte. Hinzu kommen zehn Schützenkönige und mit Carlo Schäfer einen der beiden aus Büderich stammenden Bezirkskönige, Minister aus der Eintracht sind kaum zu zählen. Auch im Schießsport konnte und kann die Eintracht immer wieder Akzente setzen und Sportler aufs Treppchen schicken. Schon 19 Mal stellte sie den besten Schützen der Bruderschaft, seit 1951 die Matthias-Nießen-Plakette verliehen wird. Die enge Bindung an Kirche und Tradition zeigt sich dagegen darin, dass es stets Eintracht-Schützen sind, die den Himmel bei der Fronleichnamsprozession tragen. Aber auch sonst gilt gesellschaftliches Engagement in der Eintracht als vorbildlich für einen Schützenbruder. Natürlich ist auch das Kompanieleben selbst von etlichen Aktivitäten neben dem Schützenfest geprägt, an dem die 55 aktiven Männer und Frauen und viele Passive teilnehmen. Die Jägerkompanie Eintracht hat zudem eine eigene Kindergruppe und nimmt Männer und Frauen ab 15 Jahren auf. Interessenten sind stets willkommen. Ansprechpartner ist Manfred Tillmann (02132 960883), die Mailadresse lautet: geschaeftsstelle@eintracht-1906.de.

(Report Anzeigenblatt)