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Endlich eine Zeit fürs Rad

Endlich eine Zeit fürs Rad

Der Kreis hat jetzt sein Radverkehrskonzept vorgestellt. Dabei geht es nicht in erster Linie um den touristischen Mehrwert, sondern um den alltäglichen Einsatz des Rads. Bürger sind jetzt aufgerufen, ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge mitzuteilen.

Ein guter Wert: Für 20 Prozent aller Wege im Kreis Viersen wird das Rad genutzt. Ein eher schlechter Wert: Für eine Strecke von zwei bis fünf Kilometer steigt der Bürger aber lieber ins Auto. Diese Zahlen nannte Kreisdezernent Andreas Budde bei der Vorstellung des Radverkehrskonzeptes. „Das Rad“, sagte Landrat Dr. Andreas Coenen, „ist der Schlüssel zur Mobilität.“ Er betonte, dass das Fahrrad aber nicht das alleinige Verkehrsmittel sein könne, sondern es eher auf eine sinnvolle Vernetzung mit Auto und dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ankomme.

Jean-Marc Stuhm von der Hildener Planungsgesellschaft Büro stadtVerkehr stellte das Prozedere vor: Grundsätzlich sei eine Bestandsanalyse notwendig. Dazu gehörten neben der bereits durchgeführten Haushaltsbefragung beispielsweise auch die Auswertung von Unfallstatistiken, Berechnungen von Energiebilanz und CO

-Ausstoß und die Bewertung bereits bestehender Konzepte.

Auf welchen Wegen könnte der Radverkehr der Zukunft fließen? Helfen Radschnellwege? Wie können Kommunen sinnvoll verbunden werden? Wie gelingt eine so genannte Hierachisierung des Radwegenetzes? Wo muss die Beschilderung ergänzt werden? Wie müssen Ampeln fahrradfreundlich geschaltet werden? Welche Baumaßnahmen müssen dringend eingeleitet werden? Noch sind viele Radwege gefährliche Holperstrecken, noch fehlen sichere Unterstellmöglichkeiten für Räder an Bahnhöfen, noch hat das Auto klar den Vorrang. „Die Infrastruktur weist Mängel auf“, bestätigte Andreas Budde.

Welche – das können Bürger jetzt noch bis zum 31. Dezember auf einer Internetseite des Kreises mitteilen. Hier können kritische Orte genau benannt und sogar entsprechende Fotos eingestellt werden. Die Ergebnisse bilden dann eine Grundlage für eine Mängelanalyse.

(Report Anzeigenblatt)