Entspannter Löw kontert Ballacks Kritik

Entspannter Löw kontert Ballacks Kritik

Den Spielern gab Joachim Löw am Samstag frei. Er selbst gab eine Pressekonferenz, um Dinge klarzustellen.

Über irgendjemanden will sich Joachim Löw nicht mehr aufregen. Selbst wenn dieser Irgendjemand sein ehemaliger Kapitän Michael Ballack ist. Also trat der Bundestrainer am für die Mannschaft freien Samstag gut gelaunt mit einem Becher Kaffee in der Hand aufs Podium und verbreitete 40 Minuten lang gute Laune gegen die Untergangsstimmung im Weltmeister-Land.

Die Kritik nach dem 0:0 gegen Polen zum Beispiel hat den Bundestrainer erkennbar genervt, doch er hält demonstrative Gelassenheit dagegen. „Überrascht bin ich über gar nix mehr“, beteuerte der 56-Jährige „Die Dinge wiederholen sich so sehr und gehen an mir vorbei. Wenn da irgendjemand jetzt was sagt, dann...“ Den letzten Satz beendete er nicht. Ein „Irgendjemand“ könnte Ballack sein, der dem Team „fehlenden Charakter und Persönlichkeit“ attestiert hatte. „2014 hatten wir die Diskussion schon mal. Dann wurden wir Weltmeister und alle waren die großartigen Leader. Jetzt spielen wir einmal 0:0, und die Diskussion kommt wieder. Ganz ehrlich, damit ist alles gesagt.“ Löw versicherte, er sehe den Mangel an Torchancen gegen Polen „nicht als grundsätzliches Problem an, sondern ein spezielles in diesem Spiel“. Dennoch könne es im letzten Gruppenspiel am Dienstag in Paris gegen Nordirland (18 Uhr/ ARD) „durchaus Veränderungen geben“.

(Report Anzeigenblatt)