Entwicklungszusammenarbeit mit Kolumbien

Entwicklungszusammenarbeit mit Kolumbien

Die Gemeinde Campohermoso im Bundesstaat Boyacá soll neuer Partner des Rhein-Kreises Neuss bei der Entwicklungszusammenarbeit mit der Republik Kolumbien werden.

Dafür hat sich der Kreisausschuss unter Vorsitz von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke einstimmig ausgesprochen. Zuvor hatten Kreisdirektor Dirk Brügge, Amtsleiter Marcus Temburg und der Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik, Thiago de Carvalho Zakrzewski, Campohermoso besucht, wo sie von Bürgermeister Pedro Miguel López Vela herzlich willkommen geheißen wurden. Brügge berichtet von überaus positiven Eindrücken: „Es besteht in Campohermoso ein großes Interesse seitens der Verwaltung und der Bürgerschaft an einer Entwicklungszusammenarbeit mit dem Rhein-Kreis Neuss.“ Das kolumbianische Innenministerium und der Gouverneur von Boyacá hätten bereits ihre Unterstützung bekräftigt.

Für eine Zusammenarbeit mit dem 1110 Meter hoch gelegenen und knapp 4000 Einwohner zählenden Campohermoso sprächen vielversprechende persönliche Kontakte, gute und stabile administrative Strukturen, ein vom kolumbianischen Guerilla-Konflikt verschontes Gebiet, die relativ gute Erreichbarkeit sowie große Potenziale beim Einsatz erneuerbarer Energien und beim fairen und nachhaltigen Kaffeeanbau. Hinzu käme ein reichhaltiges kulturelles Erbe.

Im Vergleich zur Kooperation mit der bisherigen Partner-Gemeinde Solano wären bei einer Zusammenarbeit mit Campohermoso von Anfang an alle relevanten administrativen und institutionellen Partner vor Ort eingebunden“, so Brügge. Außerdem sei das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bereit, die Kooperation zu unterstützen und finanziell zu fördern. Das Ministerium bezuschusst darüber hinaus die Koordinatoren-Stelle für Entwicklungszusammenarbeit beim Rhein-Kreis Neuss für zwei weitere Jahre zu 90 Prozent und trägt alle Reisekosten.

Der Kreis hatte 2013 als „Quereinsteiger“ die Klimapartnerschaft mit der Gemeinde Solano von der Stadt Oldenburg übernommen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie fehlender Anbindung, Hoch- und Niedrigwasser sowie instabiler Sicherheitslage ist es gelungen, Erfolge zu verzeichnen. So wurde die Kakao-Erzeugung professionalisiert und die Stromversorgung durch Photovoltaikanlagen verbessert. Nach einem Wechsel im Bürgermeisteramt in Solano nahm das Interesse der kolumbianischen Seite an dem Projekt ab. Es wurde im Herbst 2017 offiziell für beendet erklärt.

(Report Anzeigenblatt)