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Erfrischende „Marktwirtschaft“

Erfrischende „Marktwirtschaft“

Schon bevor der erste Spatenstich getan ist, hört man in seinem „inneren Ohr“ Geschirr klappern und riecht Gewürze: Die Markthalle auf dem Kapuzinerplatz wird Realität – und das schon bald! Eine Gladbacher Investorengruppe setzt die Idee von Architekt Fritz Otten in die Tat um, und die Stadt ebnet den Weg im Eiltempo.

Noch schnell ein Kapuzinerbrot geholt, ein paar Gramm Waldpfeffer und Rote Beete aus heimischem Bioanbau – dann ist es Zeit für ein Gläschen Prosecco oder ein Päuschen im Marktrestaurant, um bei einem Latte Macchiato dem bunten Treiben zuzusehen. So oder so ähnlich stellen sich die Akteure das zukünftige Markttreiben auf dem „Kapu“ vor, wenn statt drei einzelner Stände eine ganze Markthalle neues Leben in die Oberstadt gebracht hat.

Erfrischende „Marktwirtschaft“

Die Idee des Mönchengladbacher Architekten Fritz Otten, die vor zwei Jahren noch wie eine Vision aus ferner Zukunft wirkte, wird jetzt ganz schnell Realität. Denn aus einem Mönchengladbacher Unternehmernetzwerk hat sich eine Investorengruppe zusammen getan, die die nicht ganz 5 Millionen Euro in die Hand nehmen und das Projekt Markthalle schon im nächsten Jahr in Angriff nehmen will. „In Mönchengladbach wird viel geschimpft. Wir wollen Lösungen finden“, sagt Holger Brinkmann-Sahm, Gesellschafter der Marketingagentur PEP Factory, der zusammen mit dem Steuerberater Jürgen Schiffer die Investorenkugel ins Rollen gebracht hat.

„Die Oberstadt gewinnt an Bedeutung, die ihr auch zusteht“, freut sich Baudezernent Dr. Gregor Bonin, der vom ersten Tag an von Ottens Idee begeistert war. Vorgedachte Ideen aus dem Masterplan 3.0 müssten „auf die Straße“, findet er.

Die Markthalle soll in ihrem Inneren 16 bis 18 kleine Marktlädchen mit Köstlichkeiten regionaler Anbieter vom Fisch bis zur Praline unter ihrem Dach Platz bieten. Acht Zusagen gibt es jetzt schon. Am Hinterausgang, der bei Bedarf in eine Bühne umgewandelt werden kann, könnte es „Open Air“ weitere überdachte feste Marktstände geben.

Sechs Eingänge sollen der Markthalle eine durchlässige luftige Struktur geben und zur Zeit eher verwaisten Seitenstraßen wie der Wallstraße zu mehr Leben verhelfen.

Unter „städtebaulichem Aufräumen“ versteht Baudezernent Bonin, dass auch eher unschöne Details wie die öffentliche Toilette, die Bushaltestelle und der Eingang zur Tiefgarage in die Markthalle integriert und zudem barrierefrei werden.

Fritz Otten hat sich viele Markthallen in anderen Städten und Ländern angesehen, an seinem ursprünglichen Entwurf noch einiges verbessert, mit Marktleuten, Schützen, Anliegern und Karnevalisten gesprochen und ist überall auf offene Ohren gestoßen: „Das wird ein Markt auf einem anderen Niveau.“

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Dass die Investoren auch noch gleichzeitig die Betreiber sein werden, macht die Markthalle einmal mehr zu einem echten Gladbach-Projekt. „Wir wollen nur Anbieter aus der Region mit Alleinstellungsmerkmal, keine großen Marken“, so Brinkmann-Sahm.

(Report Anzeigenblatt)