Erholungsidylle in Friesland

Erholungsidylle in Friesland

Auch im Winter lohnt sich ein Urlaub im niederländischen Friesland, das für seine vielen Seen und Kanäle bekannt ist und tausende Wassersportler in den wärmeren Jahreszeiten anzieht – wir verlebten einen erholsamen Jahreswechsel in Stavoren (friesisch: Starum), der Stadt, die von drei Seiten vom Ijsselmeer umgeben ist.

Am Ostufer des abgedeichten Nordseearms, der früheren Zuiderzee, gelegen, ist Stavoren fast vollständig auf den Wassersport orientiert. Im Hafen liegen auch im Winter und bei Windstärke acht bewohnte Schiffe. Wind und Wasser bieten den Rahmen bei ausgiebigen Spaziergängen am Deich, am Strand und im hübschen Altstadtkern der ältesten der elf friesischen Städte. Zugegeben – wer hier im Winter Urlaub macht, darf nicht zu viel Betriebsamkeit erwarten, wird aber mit wirklicher Ruhe und viel Gemütlichkeit entlohnt. Die Friesen sind freundlich und offen, gelten aber auch als etwas verschroben und stolz auf ihr Land. So sind alle Ortsschilder doppelt ausgezeichnet, auf Niederländisch und Friesisch.

Und von den rund 650.000 Provinzeinwohnern sprechen rund 75 Prozent neben Niederländisch auch (oder sogar vorwiegend) Friesisch, welches tatsächlich mehr eine eigene Sprache, denn nur ein Dialekt ist und eher dem Altenglischen gleicht. Wir sind neugierig und machen Abstecher in die anderen Städte rundum. So schlendern wir durch Hindeloopen (friesisch: Hylpen) mit seinen malerischen alten Häusern und Grachten, das seit dem Mittelalter eine wichtige Handelsstadt war. Bei heißem Kakao und selbst gemachtem Apfelkuchen in einem kleinen Cafe am Hafen wärmen wir uns auf und fahren dann über Sneek (friesisch: Snits) weiter in die Hauptstadt Frieslands, nach Leeuwarden (friesisch: Ljouwert). 2018 ist Leeuwarden neben Valletta Kulturhauptstadt Europas und hat sich dabei im nationalen Wettbewerb für diese Auszeichnung gegen die niederländischen Städte Maastricht und Eindhoven durchgesetzt. Hier wird einiges geboten, es gibt interessante Museen, historische Denkmäler, pittoreske Gebäude und spannende Kultur- und Sportevents. Es ist die Geburtsstadt der Spionin Mata Hari, des Künstlers und Grafikers M.C. Escher und der ersten Frau Rembrandts, Saskia van Uylenburgh.

Der mittelalterliche Stadtkern ist beeindruckend und lädt zum Bummeln ein. Es wirkt hier ein wenig wie Klein-Amsterdam – malerische Grachten, enge kleine Straßen und Gassen und hübsche Giebelhäuser in allen Farben. Shoppingbegeisterte sollten De Kleine Kerkstraat besuchen, die zu den charmantesten Einkaufsstraßen Hollands gehören soll – mir gefallen die vielen kleinen individuellen Läden und die entspannte Atmosphäre, die hier herrscht. Von typisch friesischen Souvenirs und Delikatessen über behagliche und futuristische Möbel, Mode junger Designer bis hin zu individuellem Schmuck und Accessoires – hier können alle Geschmäcker und Geldbeutel fündig werden.

Jede Menge Cafes, Restaurants, Bars und Terrassen bieten sich zum Ausruhen an: wer möchte, kann hier auch im Winter dank wärmender Decken und Heizstrahler draußen sitzen und bei einem Kaffee oder Glas Wein die Blicke auf die Grachten und das Getümmel der Stadt genießen.

(Report Anzeigenblatt)