Es weihnachtet sehr – aber ist das noch schön?

Es weihnachtet sehr – aber ist das noch schön?

Pro Weihnachten: Den Grinch im Kino lasse ich mir gefallen, der ist lustig. Alle anderen Grinches sollen sich von mir aus über alles Festliche, jede Weihnachtsdeko, jede Geschenkidee und jeden Tannenbaum ärgern, bis sie grün werden.

Weihnachten muss man ja nicht heiß und innig lieben.

Auf allzu großen Geschenkestress stehe ich auch nicht. Wer aber anderen durch sein ewiges Rumgeschimpfe — "die Geschäfte sind so voll", "ein Lebkuchen hat 200 Kalorien", "ich will nix geschenkt" — die Vorfreude und jeden Spaß nimmt, geht mir gehörig auf den Sack! Für mich ist Weihnachten eine wunderbare Gelegenheit, ganz viel Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Ob mit Christbaum oder ohne, ob mit Geschenkebergen oder kleiner Wichtelaktion, ob mit Glühwein oder Fassbier - kann doch jeder selbst entscheiden. Wer nicht auf Dresscode steht, kann auch in der Jogginghose Kerzen anzünden und Weihnachtsplätzchen essen. Mit der Einstellung "Erlaubt ist, was gefällt" wird Weihnachten eine total entspannte Kiste.

Und noch etwas: Ich bin kein Weihnachtsmarktfan. Aber dieses Jahr gehe ich hin — und sei es, um nach dem Terroranschlag in Straßburg ein Zeichen zu setzen: Ihr nehmt uns nicht die Freude am Feiern. Schöne Weihnachten!

Kontra Weihnachten: Baaahh, jedes Jahr dasselbe: Wie die Lemminge strömen die Menschen — einer dem anderen hinterher — pünktlich zur Adventszeit in die Geschäfte und Einkaufszentren. Die Augen leer, die Mundwinkel auf Kniehöhe, geben sie sich der wahren Bedeutung von Weihnachten hin: dem Konsum! Die teuersten Markenklamotten für die zehnjährige Tochter? Klar, die Kleine soll ja auf dem Schulhof nicht abfallen gegenüber den Mitschülern. Die neueste Konsole, das aktuellste Smartphone? Klar, der fünfjährige Spross muss ja auf Stand sein. Und für den Partner? Egal, Hauptsache teuer und exklusiv! Danach geht's dann direkt weiter auf den Weihnachtsmarkt, einen Glühwein auf den nächsten kippen. Und dann ab unter den heimischen Weihnachtsbaum, den Wanst vollschlagen, einen auf Friede, Freude, Eierkuchen machen und so tun, als ob einem die bucklige Verwandtschaft nicht am Allerwertesten vorbeigeht!

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Auch die ganze Freigiebigkeit...eine Spende hier, eine Spende da...Aber das restliche Jahr über geht der Blick kaum mal nach links oder nach rechts! Bei so viel Scheinheiligkeit stellt sich mir der grüne Nackenpelz auf! Und dann ist da ja noch diese vermaledeite Lichterkette!!! Ich glaube, ich werde das Fest doch einfach stehlen!

(Report Anzeigenblatt)