Es wird eng auf der „Luftautobahn“

Es wird eng auf der „Luftautobahn“

Am Grefrather Flugplatz Niershorst regt sich Protest gegen die Änderung der Flugzonen. Der Grund: Die Segel- und Motorflieger müssen mit Einschränkungen rechnen.

Der sogenannte „Luftraum C“ soll ab April 2018 ein ganzes Stück nach Westen verschoben werden. Das bedeutet, dass die Passagierflugzeuge, die Düsseldorf ansteuern, über dem Niederrhein schon weitaus früher ihren Landeanflug beginnen und auf eine Tiefe von 1.350 Meter heruntergehen können. Betroffen von dieser Änderung sind unter anderem die Sportflieger: „Für unsere Segelflieger wird es schwieriger, den Thermik-Raum in der erforderlichen Höhe zu nutzen, um von weiten Flügen nach Grefrath zurückzukehren“, erklärt Heiko Meertz vom Luftsportverein Grenzland. „Im Grunde ist es so, als ob sich eine große Spedition ein Stück Autobahn kauft, und normale Bürger dürfen dann nur noch auf dem Seitenstreifen fahren.“

Einen wirklichen Grund für die Änderung nenne die Deutsche Flugsicherung nicht: Die Verkehrszahlen in Düsseldorf stiegen zwar seit Jahren wieder ein wenig an, lägen in 2017 aber in etwa auf dem Niveau von 2008. Und damals sei man mit der bestehenden Infrastruktur gut zurechtgekommen. „Vermutlich geht es bei der Änderung um die Bequemlichkeit der Lotsen und den Wunsch der Airlines, ein paar Liter Sprit zu sparen“, sagt Heiko Meertz. „All dies auf dem Rücken der Luftsportler und derer, die im neu geschaffenen Bereich mehr Krach erdulden müssen.“ Im Bereich Grefrath müssten sich die Menschen allerdings derzeit keine Sorgen über mehr Fluglärm machen: „Betroffen sind vor allem die Anwohner entlang eines Korridors von Lobberich im Norden über Heinsberg-Kückhofen bis nach Jülich.“

(StadtSpiegel)