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Fair Play auch neben dem Sport

Fair Play auch neben dem Sport

Mit dem Start der Verwendung von Fairtrade-Bällen und weiteren Aktivitäten beim ASV Süchteln erfüllt das Forum Eine Welt Viersen das letzte Kriterium der Fairtrade-Town-Kampagne.

Fair Play wird beim ASV Süchteln nicht nur bei den Fußballern oder Handballern groß geschrieben. Das Motto wird im ganzen Verein gelebt - auch außerhalb der sportlichen Wettkämpfe. Denn: als erster Sportverein der Kreisstadt beteiligt sich der ASV an dem gesamtstädtischen Projekt, aus Viersen einen Fairtrade Town zu machen. Dieser Titel wird nur an solche Städte vergeben, in denen sich die Bürger besonders für den fairen Handel einsetzen. „Zunächst haben wir damit begonnen, Fußbälle mit dem Fairtrade-Siegel anzuschaffen. Außerdem erproben wir, ob das auch im Bereich Handball möglich ist“, sagt ASV-Vorsitzender Wolfgang Güdden. Auch im ASV-Vereinsheim werden Fair-Trade-Produkte angeboten: Pächterin Irmina Kubischin zählt neben Kaffee gleich zehn Teesorten und Zucker zum Sortiment, die alle fairen Handel garantieren. Güdden: „Vielleicht geben wir durch unseren Beitritt zum Fair-Trade-Forum anderen Vereinen einen Anstoß, sich ebenfalls für fairen Handel einzusetzen.“ Thomas Schmidt vom Forum Eine Welt berichtet eindrucksvoll von Produktionsbedingungen, die weit ab von fairen Arbeitsbedingungen liegen: „Näher und Näherinnen verdienen oft nur einen Bruchteil des gesetzlichen Mindestlohns. Familien verarmen und eine der Auswirkungen ist, dass auch Kinder mitarbeiten müssen, um das Einkommen der Familie zu verbessern.“ Mit der Verwendung von Fairtrade-Bällen beim ASV Süchteln konnten er und seine Kollegen nun die letzte Auflage erfüllen, damit Viersen, ebenso wie weitere 380 Städte in Deutschland, zum Fairtrade Town wird. Neben dem Mitwirken des ASV Süchteln sind 32 Einzelhandelsgeschäfte und zehn Gastronomiebetriebe sowie Kirchengemeinden und Schulen Teil des Fairtrade Towns. Unter ihnen auch das ASV Waldbistro, dessen Pächterin Irminina Kubischin fair gehandelten Kaffee anbietet. „Als Verein wollen wir die Öffentlichkeit sensibilisieren“, stellt der stellvertretende ASV-Vorsitzende Wilfried Kluß heraus. So präsentierte man das Engagement bereits bei den Spielen der ersten Mannschaft des Vereins. „Mit 21 Mannschaften, die der ASV in den Spielbetrieb schickt, haben wir ein großes Forum für den Fairtrade- Gedanken gefunden“, freut sich Thomas Schmidt über seinen neuen Partner.

(StadtSpiegel)