Fasan, die andere Grundschule

Fasan, die andere Grundschule

Fasan steht für Freie Aktive Schule am Niederrhein. Mit dem Schuljahr 2018/2019 geht die etwas andere Grundschule an der Alsstraße in Eicken an den Start. Ab sofort können Kinder für das 1. und 2. Schuljahr angemeldet werden (www.fasan.schule).


Für das Fasan-Team liegt es auf der Hand: "Unser herkömmliches Schulsystem nimmt den Kindern den Spaß am Lernen", ist Daniela Bornträger von der Fasan-Elterninitiative überzeugt. Die Freie Aktive Schule will es besser machen: Jedes Kind soll gemäß seiner individuellen Fähigkeiten und seiner Begabung ernst genommen und dazu ermutigt werden, in seinem eigenen Lerntempo voranzuschreiten.
Kein Unterricht für die "breite Masse", sondern individuell organisierte Lernprozesse, die sich an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder orientieren. "Sie bestimmen, wann, wie und was sie lernen möchten, dabei werden die Kinder von unseren Lernbegleitern unterstützt", sagt Nicole Neufert, die - neben Jürgen Steinmetz und Nadine Laqua - ebenfalls dem Kernteam der Elterninitiative angehört.
Was genau sich hinter "Fasan" verbirgt, wird am Samstag, 17. März, ab 13.30 Uhr in den Räumen der TG Rot-Weiß, Lettow-Vorbeck-Straße 99, erklärt. Was ist eine freie aktive Schule und wie sieht der Tagesablauf dort aus? Zudem werden interessierten Eltern das Schulgebäude und der Finanzplan durch den Schulrechtsanwalt Janbernd Wolfsring vorgestellt. Im Anschluss gibt es für alle angemeldeten Kinder und ihre Familien ein Elterncafé zum Kennenlernen.

Im Sommer geht es los — als halbzügige Grundschule (1. und 2. Schuljahr) mit Kindern im Alter zwischen fünf und acht Jahren. Sie sollen in altersgemischten, kleinen Gruppen unterrichtet werden. In den folgenden Schuljahren wird die Grundschule perspektivisch zur weiterführenden Schule ausgebaut. "Alle Kinder, die im Sommer bei uns starten, können nach der vierten Klasse weitermachen und einen Schulabschluss ihrer Wahl machen", kündigt Jürgen Steinmetz an. Alle Vorgaben wären erfüllt, der Antrag an die Bezirksregierung zeitnah gestellt.

Die Fasan-Grundsätze lehnen sich an die Pädagogik von Maria Montessori und Rebeca und Mauricio Wild an. Selbstbestimmtes Lernen und ein gleichwertiges Miteinander sind wesentliche Merkmale, die Lehrer werden als "Lernbegleiter" verstanden, die für jedes Kind und seine Entwicklung aufmerksam sind. Von Anfang an werden die Interessen und Bedürfnisse der Kinder konsequent eingebunden. Vorgesehen ist ein täglicher Stuhlkreis, bei dem gemeinsam festgelegt wird, was für Lernangebote es gibt bzw. welche Lernangebote sich die Kinder wünschen. Daran schließt sich die freie Lernzeit an. Vorgesehen sind Zeiten von 8.45 bis 13.30 Uhr, als weiterführende Schule entsprechend länger.

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Von den Lerninhalten her orientiert sich Fasan an den Grundschulrichtlinien des Landes NRW, "dennoch gibt es einige Unterschiede zu staatlichen Regelschulen", betont Daniela Bornträger. Fasan verzichtet auf einen klassischen Stundenplan, gibt keine festen Zeiten vor und stellt keine Zeugnisse aus. Regelmäßig stattfindende Lernentwicklungsgespräche zwischen Lernbegleiter, Kind und Eltern sollen für das notwendige Feedback sorgen.

Fasan ist eine Schule in privater Trägerschaft, das heißt die Eltern müssen Schulgeld zahlen. "Freie Ersatzschulen werden leider nur zu 87 Prozent vom Land bezuschusst", bedauert Jürgen Steinmetz, "aber wir wollen keine Schule für eine kleine elitäre Gruppe werden". Was genau die Eltern aufbringen müssen, soll sich in etwa an den Kitagebühren orientieren.

Auch einen Förderverein gibt es bereits. Erstes Projekt ist die Renovierung des Schulgebäudes an der Alsstraße, "das kann ein bisschen Farbe vertragen", sagt Daniela Bornträger lachend.

(Report Anzeigenblatt)