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Flüchtlinge: Niederkrüchten will helfen

Flüchtlinge: Niederkrüchten will helfen

Jetzt haben sich rund 50 Menschen getroffen, um das Netzwerk „Niederkrüchten hilft“ auf die Beine zu stellen. Jeder, der Hilfe braucht, soll sie bekommen.

Es geht um Hilfe für die Flüchtlinge – 2.500 sollen auf dem Gelände der ehemaligen Javelin Barracks in einer Notaufnahme- untergebracht werden. Aber es geht auch um andere Menschen, die in Niederkrüchten Hilfe brauchen. Das ist Yvonne Jeurißen und Bennet Gielen, die zur Auftaktveranstaltung für „Niederkrüchten hilft“ eingeladen hatten, sehr wichtig. Die Menschen, die gekommen waren, gehörten teilweise Hilfsorganisationen an, teilweise waren es aber auch Bürger, die eine spezielle Fähigkeit bei sich sehen – und diese in den Dienst der guten Sache stellen wollen. Ein pensionierter Deutschlehrer war dabei, ebenso ein Mann, der gerne Fahrräder repariert. Als zentrale Frage stellte sich schnell „Welche Hilfe wird benötigt?“ heraus. Niemand weiß wirklich, was man in einer Erstaufnahme-Einrichtung für die Flüchtlinge ehrenamtlich tun kann. Wird Kleidung benötigt? Gesellschaftsspiele? Deutschunterricht? Eine Fußball-Gruppe?

Zunächst sollen nun alle Hilfsangebote gesammelt werden. Wer helfen will, kann seine Kontaktdaten, die Fähigkeiten, die er hat und die Zeit, die er zur Verfügung stellen möchte, an info@yvonne- jeurissen.de schicken.

Deutlich wurde, dass sicher auch Flüchtlinge Flüchtlingen helfen können – als Dolmetscher oder im medizinischen Bereich. Wer helfen will, braucht nach schlechten Erfahrungen in anderen Zentralen Unterbringungs-Einrichtungen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. European Homecare, das ist die Organisation, die professionell die Menschen in der Einrichtung betreuen wird, schließt außerdem mit jedem Ehrenamtler einen Vertrag.

Bei der Organisation ist man darüber, dass die Ehrenamtler in Niederkrüchten sich jetzt schon organisieren wollen, nicht so begeistert. „Das ist viel zu früh“, sagt deren Pressesprecher Klaus Kocks auf Nachfrage. „Die Strukturen stehen noch nicht, wir wissen nicht, welche Art von Hilfe benötigt wird.“

Ganz anders bei der Bezirksregierung. Deren Sprecher William Wolfgramm lobt das Niederkrüchtener Engagement. „Wir freuen uns sehr, und ich bin mir sicher, dass wir zusammenfinden werden“, sagt er. Tatsächlich aber sei es so, dass vieles im Zusammenhang mit der neuen Einrichtung noch unklar sei. Er hoffe, nach den Herbstferien genauere Angaben machen zu können.

(StadtSpiegel)