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Flüchtlinge packen an

Flüchtlinge packen an

Nachhaltigkeit ist ein treffendes Stichwort, wenn man vom Viersener Clearinghaus an der Ecke Freiheitsstraße/ Lindenstraße spricht. Die minderjährigen Flüchtlinge, die hier vorübergehend leben, lernen jetzt auch, wie man Fahrräder repariert.

Elf junge Männer zwischen 15 und 17 Jahren leben derzeit im Clearinghaus. In der Einrichtung der evangelischen Jugend- und Familienhilfe kommen vorübergehend Jugendliche unter, die unbegleitet geflüchtet waren. Sie werden vom Jugendamt hierhin vermittelt. Bis zu einem halben Jahr leben die Flüchtlinge hier. In dieser Zeit wird geklärt, welcher Jugendhilfebedarf besteht, also wie es mit ihnen weitergeht.

Im „Clearinghaus“ wurde jetzt ein neues Projekt verwirklicht. Mit Hilfe von Spendengeldern der Diakonie konnte eine Fahrradwerkstatt eingerichtet werden. Die Jugendlichen werden hier angeleitet, wie man Reparaturen durchführt und alte Räder wieder fahrtauglich macht. „Mobil zu sein, ist natürlich wichtig. Unser Wunsch ist es, für jeden Bewohner ein Fahrrad bereit stellen zu können“, sagt Gruppenleiter Stephan Jansen.

Räder, die der Besitzer eher auf den Sperrmüll werfen würde, sind in der neuen kleinen Werkstatt gerne gesehen. Ein verkehrstaugliches Fahrrad wird aus den Einzelteilen zusammen gefügt. Neben der Mobilität wird durch das neue Projekt zudem angestrebt, dass sich die Jugendlichen neue Fertigkeiten aneignen. „Sie lernen bei uns Deutsch zu sprechen und Fahrräder zu reparieren“, sagt Stephan Jansen lächelnd. Und vielleicht auch Tore zu schießen. Denn das Clearinghaus hat jetzt auch seine erste eigene Fußballmannschaft gegründet.

(StadtSpiegel)