Forschungsprojekt „REBEKA“

Forschungsprojekt „REBEKA“

Erfolgreicher Kick-Off Workshop im Rhein-Kreis Neuss.

Rhein-Kreis Neuss. Katastrophenschutz und Gefahrenabwehr in Deutschland sind auf einem hohen Niveau. Ehren- und hauptamtliche Strukturen sorgen dafür, dass Schadensereignisse schnell erkannt und die Folgen zügig beseitigt werden können. In zunehmendem Maße sind jedoch, grade bei Unwetterlagen, die Hilfskräfte selber betroffen. Sei es, dass sie wegen verstopfter Straßen die Wache nicht schnell erreichen, sei es, dass ihr eigenes Eigentum oder die Gesundheit und Unversehrtheit der Familie aufgrund von Hochwasser oder Stromausfällen gefährdet ist.

Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungs-projekt REBEKA ein. Wissenschaftlich begleitet sollen Hilfskräfte und Verwaltung in die Lage versetzt werden mit solchen Situationen klar zu kommen. Der Rhein-Kreis Neuss zeigt sich hier einmal mehr als Vorreiter und hat sich für das unter Leitung von Johannitern und THW stehende Projekt als Referenzbehörde bereit erklärt.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßte am Samstag zum kick-off Vertreter von Maltesern, Johannitern, THW, Bundeswehr/Reservisten, Feuerwehr, Leitstelle und Kreisver-waltung sowie die wissenschaftlichen Begleiter in den Räumen der Johanniter in Neuss.

Er ging auf die gute Zusammenarbeit der Akteure im Rhein-Kreis ein, warf aber auch einen kritischen Blick auf die aktuellen Herausforderungen in der Gefahrenabwehr und erhofft sich von diesem Projekt entscheidende Hinweise wie ein Teil der auftretenden Problematiken mit organisatorischen Maßnahmen gelöst werden kann. Bei insgesamt fast „1000 Jahren Einsatzerfahrung“, die die Teilnehmer der Runde zusammen bekamen ergab sich ein umfangreicher Blick auf die Herausforderungen und Lösungsansätze. Er freute sich, den Rhein-Kreis mit der Verwaltung und den beteiligten Organisationen an diesem wichtigen innovativen Projekt beteiligt zu sehen.

Die kick-off-Veranstaltung des Projektes beschäftigte sich mit zwei großen Aufgaben- und Einsatzbereichen: der eigenen Betroffenheit von Einsatzkräften und den organisatorischen Umgang damit sowie der Frage ob und wie Spontanhelfer in die Strukturen eingebunden werden können.

Die workshops „Wasser“ und „Strom“ befassten sich in mehreren Gruppen mit den Auswirkungen von Starkregen und Hochwasser auf der einen und Stromausfall auf der anderen Seite. Dabei wurden zunächst die Folgen für die Bevölkerung und daran anschließend die Folgen personeller, materieller und organisatorischer Art für die Hilfskräfte beleuchtet. Ohne Strom sind viele Aufgaben unserer hochtechnisierten Welt nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich. Wie können wir sicherstellen, dass Kommunikation und Hilfemaßnahmen weiterhin funktionieren, wenn die Hilfskräfte nur verzögert eintreffen können und einige Hilfsmittel nur eingeschränkt verfügbar sind ? Welche Vorsorge-maßnahmen können hier getroffen werden ?

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Wie sieht der Einfluss von zu viel Wasser aus. Sind z.B. die Liegenschaften der Hilfskräfte gegen Überflutung gesichert, stehen Notstromaggregate hoch genug oder sind sie evtl. ebenfalls betroffen ?

Die workshops „Team“ und „first responder / Helfer vor Ort“ befassten sich mit einem Phänomen, dass ich infolge der Verbreitung von social media bei einigen Schaden-ereignissen der vergangenen Jahren auf einmal viele freiwillige Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung standen und helfen wollten. Da diese Menschen meist sehr spontan helfen wollen, ist es oft sehr schwer zu erkennen, wo und was sie helfen können ohne z.B. eine zu große Eigengefährdung einzugehen. Hier wurden Ideen der frühzeitigen Registrierung wie auch der örtlichen Bevorratung von Hilfsmitteln diskutiert.

Diese Ansätze sollen in den kommenden Jahren, für die das Projekt angesetzt ist, konkretisiert werden und mit Hilfe der wissenschaftlichen Begleitung in Handlungskonzepte münden, die dann in zwei großen Evaluationsübungen im Rhein-Kreis Neuss erprobt werden und später in das deutsche Bevölkerungsschutzsystem implementiert werden sollen und die gesamtgesellschaftliche Resilienz in Deutschland stärken.

Hintergrund: „REBEKA“ steht für „Resilienz von Einsatzkräften bei eigener Betroffenheit in Krisenlagen“ und möchte während seiner dreijährigen Laufzeit aufzeigen, wie die Leistungsfähigkeit von Einsatzorganisationen auch dann gewährleistet werden kann, wenn diese auch selbst von einem Schadenereignis betroffen sind.

(Report Anzeigenblatt)