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Frank Goosen, was ist da los? INFO

Frank Goosen, was ist da los? INFO

Der Schlüssel dazu, witzig zu sein, besteht darin, verwirrt zu bleiben, hat der amerikanische Schriftsteller David Sedaris gesagt. Und mit Verwirrung kann Frank Goosen dienen. Seine Geschichten beschäftigen sich mit vielen kleinen Fragen, die alle in die eine große münden: Was ist da los?

Der Extra-Tipp hat ihn dazu interviewt.

Extra-Tipp: Herr Goosen, „Was ist da los?“, heißt Ihre Leseshow. Was ist denn da los bei Ihnen?

Frank Goosen: Jede Menge. Neben den Auftritten mit dem aktuellen Programm freue ich mich auf die Weihnachtstour mit dem Programm „Krippenblues“. Außerdem lege ich gerade allerletzte Hand an meinen neuen Roman „Kein Wunder“, eine Wendekommödie, die im Jahr 1989 spielt. Das Buch erscheint Mitte Februar.

Sie sagen, der Mensch kommt auf die Welt und wundert sich – und das bis zum Schluss. Ist das gut, treibt uns das vielleicht sogar an, brauchen wir das?

Wenn man alle einfach so hinnimmt, stumpft man ab. Sich wundern heißt ja auch, Dinge in Frage zu stellen. Das kann nie verkehrt sein.

Wer wundert sich mehr, Kinder oder Erwachsene?

Schwere Frage. Kindern fällt es manchmal leichter, bestimmte Dinge einfach zu akzeptieren. Dass tonnenschwere Flugzeuge fliegen zum Beispiel. Ich wundere mich darüber immer noch.

Worüber haben Sie sich zuletzt gewundert?

Über ein Schild an einer Kneipe in München: „Bitte nicht das Personal ablecken!“ Ich habe mich gefragt, was da wohl jeden Abend abgeht. Ich dachte aber auch: Wenn man ein Publikum hat, das man auffordern muss, das Personal nicht abzulecken – dann kann man sich das „Bitte“ eigentlich auch sparen.

Haben Sie sich in Mönchengladbach schon einmal speziell über etwas gewundert?

Ich saß mal im Borussia-Park auf der Haupttribüne, bei einem Spiel gegen meinen VfL Bochum, ungefähr auf Höhe der Sechzehnmeter-Linie. Gewundert habe ich mich darüber, dass es in diesem Segment keine Toilette gab und ich in die Nordkurve musste. Mit Bochumer Jacke war das nicht lustig.

In Ihren Geschichten geht es um normale Menschen. Warum keine Superstars, Helden, Entdecker, Welteroberer?

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Ich kenne so wenige Superstars, Entdecker, Welteroberer. Ein paar Heldinnen und Helden aber schon. Das sind dann meistens ganz normale Menschen. Man sollte über das schreiben, was man kennt.

Fußball ist bei Ihnen auch großes Thema – wie würden Sie die Gladbacher Borussia beschreiben?

Netter Club mit großer Geschichte, der zur Zeit einen schönen Fußball spielt. Aber kein Wunder, der Manager hat mal beim richtigen VfL gespielt, also in Bochum. Da lernt man alles, was man über Fußball wissen muss.

Wundert sich Ihr Gladbacher Publikum nach dem Abend ein bisschen weniger? Was nimmt es mit nach Hause?

Ich hoffe, es wundert sich hinterher ein bisschen bewusster. Und achtet beim Kneipenbesuch etwas aufmerksamer auf die draußen angebrachten Anweisungen der Geschäftsführung. Aber merke: Wo das Ablecken des Personals nicht explizit verboten ist, ist es im Umkehrschluss auch nicht zwingend erwünscht.

Am Dienstag, 20. November, 20 Uhr, ist Frank Goosen im TiG, Eickener Straße 88.

Tickets gibt’s in den Geschäftsstellen „die Anzeige“, Berliner Platz 11 und Marktstraße 5.

(Report Anzeigenblatt)