Frischzellenkur für die Innenstadt

Frischzellenkur für die Innenstadt

Rheydt hat es vorgemacht, Alt-Mönchengladbach will nun nachziehen: Mit Fördermitteln soll die Mönchengladbacher Innenstadt nachhaltig gestärkt werden. Die Bürger sind dabei mit im Boot und können das Gesicht ihrer Stadt aktiv mitgestalten.

Als vor sechs Jahren der Stadtumbauprozess für die Rheydter Innenstadt in Gang gesetzt wurde, wussten viele Bürger nicht, wo die Reise hingehen würde. Dank großer Bürgerbeteiligung aber ist Rheydt zu neuem Leben erweckt worden – nicht nur städtebaulich, sondern auch sozial. Insgesamt 27 Millionen Euro wurden mit Fördermitteln von EU, Bund und Land investiert, für Alt-Mönchengladbach wird nun ein deutlich höheres Investitionsvolumen angestrebt. Das Untersuchungsgebiet umfasst rund 240 Hektar. Darin liegen unter anderem der Europaplatz, der Hauptbahnhof und die City-Ost, der Abteiberg mit Geropark und Hans-Jonas-Park, der Alte Markt, das Gebiet Maria Hilf sowie das Westend und der Vitus-Park.

 Grafik: Stadt Mönchengladbach
Grafik: Stadt Mönchengladbach

Voraussetzung für eine mögliche Förderung ist ein so genanntes „Integriertes Handlungskonzept“, bei dem städtebauliche, sozioökonomische und soziale Maßnahmen zusammengefasst werden. „Wir haben die große Chance, die Mönchengladbacher Innenstadt und ihre Quartiere nachhaltig zu stärken und hoffen auf eine rege Bürgerbeteiligung“, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Wesentlicher Teil der Fördermaßnahmen sind nämlich die Bürger, die in einem aufwändigen Beteiligungsprozess mit Informationsveranstaltungen, Online-Beteiligung, Workshops und Stadt-Checks mitwirken, um Ideen, Anregungen und Kritik zur Verbesserung der Stadtquartiere einzubringen. Auftakt ist am Donnerstag, 2. Februar, um 18.30 Uhr in der Aula des Math.-Nat.-Gymnasiums an der Rheydter Straße.

„In welche Richtung sich die Projekte entwickeln und um welche Projekte es genau geht, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Dies wird das Beteiligungsverfahren zeigen“, so Projektleiter Kajetan Lis vom Fachbereich Stadtentwicklung und Planung, der bereits das Projekt Soziale Stadt Rheydt erfolgreich durchführte. Ende des Jahres soll der Antrag auf Städtebauförderung gestellt werden, den Bescheid erhofft sich die Stadt in der zweiten Jahreshälfte 2018. Die Umsetzung der ersten Maßnahmen ist für 2019 vorgesehen. Mit dem Konzept wurde das Büro Steg NRW, Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft NRW mbH, aus Dortmund beauftragt, das auch den Entwicklungsprozess Soziale Stadt Rheydt begleitet hat und in Mönchengladbach mit dem Büro Urbanista aus Hamburg zusammenarbeiten wird. Inhalte des Integrierten Handlungskonzeptes sind unter anderem eine Stärken-/Schwächen-Analyse zum Untersuchungsraum, Akteursgespräche, Werkstattgespräche, Bürgerdialoge, die Herausarbeitung räumlicher und inhaltlicher Handlungsschwerpunkte und die Entwicklung von Zielen, Maßnahmen und Umsetzungsempfehlungen.

  • Oberbürgermeister Felix Heinrichs (r.) weihte die
    Abschließbare Fahrradboxen in der Albertusstraße und der Friedrich-Ebert-Straße : Ein sicherer Ort für dein Fahrrad
  • Für die Sanierung von Schloss Rheydt
    Insgesamt 354 000 Euro für Fassadensanierung aus dem Kulturetat : Geld vom Bund für das Schloss
  • ⇥Foto: MKV
    Der langjährige MKV-Geschäftsführer verstarb am Sonntag im Alter von 77 Jahren : Trauer um Horst Beines

Bis es soweit ist, muss daher das Untersuchungsgebiet eingehend sondiert werden. „Das Integrierte Handlungskonzept wird die Stadtentwicklung in den nächsten zehn Jahren prägen. Bereits in drei bis vier Jahren werden wir ein verändertes Stadtbild vorfinden“, betont Dr. Gregor Bonin, Beigeordneter für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt. „Die Mönchengladbacher Innenstadt einschließlich Altstadt und angrenzender Wohnquartiere soll sowohl in städtebaulicher als auch sozioökonomischer Hinsicht in den Bereichen Städtebau, Wohnen, Verkehr und Freiraum sowie der sozialen Integration und Bildung im Sinne der Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt qualifiziert und zukünftig als attraktiver Lebens-, Freizeit- und Erholungsraum wahrgenommen werden“, führt er weiter aus.

(Report Anzeigenblatt)