Für eine bürgernahe Polizei

Für eine bürgernahe Polizei

Landräte lehnen Zentralisierung der Polizei zu neuen Mammutbehörden ab. Landrat Petrauschke: „Dezentrale Behördenstruktur hat sich bewährt.“

Vor dem Hintergrund, dass die Personalstärke der Polizei in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren demographisch bedingt schrumpfen wird, hatte Innen- und Kommunalminister Ralf Jäger im Juli 2014 eine Expertenkommission „Bürgernahe Polizei – Den demographischen Wandel gestalten“ eingesetzt. Mitglieder der Kommission waren Polizeipräsident Wolfgang Albers (Köln), Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann), Prof. Dr. Jürgen Weibler (FernUni Hagen) und Polizeipräsident Hubert Wimber (Münster).

Anlässlich der Übergabe des Ergebnisberichtes der Kommission an den Innenminister nahm Landrat Dr. Ansgar Müller (Kreis Wesel) als Vorsitzender des Polizeiausschusses des Landkreistages Nordrhein-Westfalen eine erste Bewertung vor: „Die nordrhein-westfälischen Landräte als Chefs der Kreispolizeibehörden sehen sich durch zentrale Aussagen und Empfehlungen der Expertenkommission bestätigt. Einhellig lehnen wir allerdings die ausschließlich von Kommissionsmitglied Wimber befürwortete Zentralisierung der Polizei zu neuen Mammutbehörden ab.“

„Die dezentrale Behördenstruktur hat sich bewährt; die Kreispolizeibehörden erfüllen die ihnen zugewiesenen Aufgaben in vollem Umfang, mit guter Qualität und mit Anerkennung durch die Bevölkerung“, erklärt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke für den Rhein-Kreis Neuss, der damit auch die Auffassung von Kommissionsmitglied Landrat Hendele teilt.

In den Kreisen müsse es weiterhin eine einheitliche, das Kreisgebiet umfassende Polizeibehörde unter Leitung des von der Bevölkerung direkt gewählten Landrats geben. Im Zusammenwirken mit kommunalen Behörden wie Feuerwehr und Rettungsdienst, Ordnungsamt, Jugend- oder Sozialamt oder Ausländerbehörde garantiere der Landrat als Leiter der Kreispolizeibehörde Sicherheit aus einer Hand und könne zugleich fachübergreifende Fragen der Prävention gezielt aufgreifen. Wertvolle Unterstützung erfahre er dabei im Austausch mit den Bürgermeistern seines Kreises, mit Stadt-, Gemeinderäten und Kreistagsmitgliedern wie auch der Zivilgesellschaft. Zahlreiche Ordnungspartnerschaften und fachübergreifende Kooperationsprojekte stünden als Beleg für diesen erfolgreichen Ansatz.

(Report Anzeigenblatt)