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Rollsteig im Löhcenter: Gefährliche Rutschbahn?

Rollsteig im Löhcenter : Gefährliche Rutschbahn?

Unglücklich schaut Norbert Sips in die Kamera. Der 64-jährige Rentner sitzt seit rund vier Woche vorübergehend im Rollstuhl, nachdem er auf dem Rollsteg im Löhcenter gestürzt war.

Eigentlich wollte Norbert Sips mit seiner Frau Bettina nur mal eben schnell im Löhcenter einkaufen gehen, doch der Trip ins Einkaufscenter endete für den Rentner im Krankenhaus. Auf dem Rollsteg, der vom Parkplatz ins Erdgeschoss des Löhcenters führt, rutschte Norbert Sips aus und brach sich kurz vor dem dritten Advent das Bein - insgesamt viermal. Seitdem sitzt der Rentner im Rollstuhl, ist auf Hilfe angewiesen.

"Ich habe mich an den Stadt Spiegel gewandt, weil ich auf die Probleme an dem Rollsteg hinweisen wollte. Dieser ist nämlich gerade bei Nässe gefährlich und ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der hier schon gestürzt ist", sagt Norbert Sips, der noch einige Wochen an den Rollstuhl gebunden ist, ehe er langsam wieder mit der Belastung seines Beines beginnen darf. "Zu den Brüchen kommt noch hinzu, dass auch das Syndesmoseband gerissen ist. Außerdem habe ich einige Metallplatten hineingesetzt bekommen. Diese werden wohl erst 2017 wieder heraus operiert."

Ein großes Problem ist beispielsweise, dass Sips gemeinsam mit seiner Ehefrau im zweiten Stock eines Mietshauses lebt. "Einen Fahrstuhl haben wir nicht. Es ist schon ein Kraftakt, die Wohnung zu verlassen", sagt Sips. An Arbeiten ist erst recht nicht zu denken. "Ich bin zwar Rentner, arbeite aber auf 450 Euro-Basis nebenher als Fahrer für verschiedene Betriebe. Die Gehaltseinbußen ersetzt mir niemand, wenn die Versicherung nicht mehr zahlt."

Doch wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass Sips so schlimm auf dem Rollsteg stürzte? "An dem Tag war es trocken, aber der Rollsteg dennoch glatt wie Eis", erinnert sich Norbert Sips. Ihm sei bekannt, dass es viele weitere Menschen gebe, die ebenfalls auf dem Rollsteg stürzten. Das streitet auch Dirk Fleischer vom Hausmeister-Team des Löhcenters nicht ab: "Leider ist es so, dass sich viele Menschen nicht an die Regeln für den Rollsteg halten und sich nicht wie vorgeschrieben festhalten. Außerdem haben wir Warnschilder aufgestellt und Teppiche ausgelegt." Ebenfalls hat das Hausmeister-Team des Löhcenters eine der beiden Glastüren zum Parkplatz hin verschlossen.

"So müssen die Menschen einen längeren Weg über den Teppich gehen, wodurch die Schuhe trocken werden. Außerdem kann man bei Nässe immer noch den Fahrstuhl nutzen", erklärt Fleischer. Die elb-Grundstücksverwaltung in Bremen, zuständig für das Löhcenter, äußert sich wie folgt zu den Vorfällen: "Wir bedauern es sehr, wenn sich Kunden des Löhcenters durch einen Sturz auf dem Fahrsteig zwischen Parkdeck und Einkaufspassage verletzt haben sollten. Selbstverständlich werden die Fahrsteige regelmäßig gewartet und auf ihre Sicherheit geprüft. Die letzte Sicherheitsprüfung fand im Rahmen der gesetzlich vorgeschrieben jährlichen Prüfung durch einen unabhängigen Sachverständigen (TÜV Rheinland) im vergangenen Juni statt und ist ohne Beanstandungen verlaufen."

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Für Norbert Sips ist dies nur ein schwacher Trost: "Ich werde noch ungefähr ein Jahr lang mit den Folgen des Unfalls zu tun haben." Der Rentner hat mittlerweile auch einen Anwalt eingeschaltet. Es geht um eventuelle Schadensersatzansprüche.