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Gefälschte Arzneimittel

Gefälschte Arzneimittel

Vermeintlich günstige Preis, „rezeptfreie“ Bestellung, formlose Zahlung per Onlinedienst und die schnelle Lieferung „frei Haus“ verleiten viele Patienten dazu, Medikamente im Internet zu bestellen.

„Die Käufer gehen dabei häufig ein hohes Risiko ein, denn das Internet ist ein schwer zu kontrollierender Tummelplatz für Arzneimittelfälscher. Zollkriminalamt und Bundeskriminalamt warnen immer öfter vor gefälschten und illegalen Arzneimitteln aus dem Internet“, erläutert Dr. Joachim Kresken, Pressesprecher der Apotheker im Kreis Viersen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass jedes zweite im Internet gehandelte Medikament eine Fälschung ist. Die angebotenen Arzneimittel stammen oft nicht von den Original-Herstellern, sondern aus dubiosen Produktionsstätten. Einige sind völlig frei von Wirkstoffen und bestehen nur aus Puder oder Speisestärke. Andere können qualitativ minderwertige Wirkstoffe enthalten oder mit gesundheitsschädlichen Stoffen angereichert sein.

Wurden früher vor allem gefälschte Medikamente gegen Haarausfall oder Erektionsstörungen auf den Markt gebracht, werden inzwischen zunehmend auch Mittel zur Behandlung von schweren Erkrankungen wie Krebs, HIV, Alzheimer, Bluthochdruck, Depressionen oder Rheuma gefälscht. „Das kann lebensgefährlich werden“, warnt Dr. Joachim Kresken.

Der Handel mit gefälschten Medikamenten verzeichnet hohe Zuwachsraten und somit steigt das Risiko für die betroffenen Patienten von Jahr zu Jahr. Allein zwischen 2012 und 2013 ist laut Angaben der Zollkriminalämter die Zahl der sichergestellten Fälschungen um 15 Prozent gestiegen.

Acht von zehn Bundesbürgern halten den Besuch in der Apotheke vor Ort für die beste Möglichkeit, sich vor gefälschten Arzneimitteln zu schützen. Laut einer repräsentativen und aktuellen Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ sind 88,7 Prozent der Frauen und Männer in Deutschland der Meinung, dass man in der Apotheke auf jeden Fall sicher ist, keine gefälschten Medikamente zu erhalten.

Wenn ein im Internet bestelltes Medikament anders aussieht als bisher oder anders wirkt, sollten Patienten misstrauisch werden. Denn das kann auf eine Fälschung hindeuten. „Bei solchen Verdachtsfällen von Arzneimittelfälschungen sollten sich Patienten und Kunden an ihre Apotheke vor Ort wenden“, rät Dr. Joachim Kresken.

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Die Apotheke vor Ort wird den jeweiligen Fall an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) und das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker (ZL) zur Untersuchung weiterleiten. Denn eine gut gemachte Fälschung kann schließlich nur im Labor identifiziert werden.

(Report Anzeigenblatt)