Geld ist die Triebfeder

Geld ist die Triebfeder

Deutschland ist Fußball-Weltmeister! – Für die Schlossfestspiele Neersen bedeutet dies, dass die Kicker den Schauspielern zukünftig keine Zuschauer mehr wegnehmen können. Auch ansonsten steht die Premiere des Stücks „Opa wird verkauft“ unter einem guten Stern.

Wenn am kommenden Samstag um 20.30 Uhr R. A. Güther (spielt den Opa) und die weiteren Schauspieler die Freilichtbühne vor Schloss Neersen betreten, werden die Zuschauerränge voll besetzt sein. Nur noch vereinzelte Karten in den Seitenbereichen sind erhältlich. „Wir zeigen kein tümelndes Volkstheater, sondern eine saftige Familienkomödie in der Tradition von Goldoni und Moliere“, betont Intendantin und Regisseurin Astrid Jacob. Sie stellt zwei Familien vor. Die einen, scheinbar arme Bauern mit einem despotischen Strippenzieher – dem Opa – als Oberhaupt, die anderen Neureiche mit dem Geschäftsmann Max Heitmann an der Spitze. Triebfeder des Handels beider Familien ist Geld. Den einen fehlt’s, die anderen wollen immer mehr.

Und auf einmal steht die verrückte Idee ins Haus, das der reiche Geschäftsmann den armen Opa kaufen will. Dass Letzterer Besitzer von zwei Häusern ist, weiß nur Heitmann, der sich schon als sein Erbe sieht. Aber hier hat er die Rechnung ohne den schlauen Alten gemacht. Eine Komödie, welche die typischen Schwächen der Menschen aufzeigt, voller Spiellust, Wortwitz, Slapstick und „herrlichem Wiener Schmäh“ –

aber mit ernstem Hintergrund. Der Opa dürfte erneut eine Paraderolle für R. A. Güther sein, der im vergangenen Jahr als „eingebildeter Kranker“ begeisterte. Seinen Gegenpart Max Heitmann spielt Hartmut Scheying, der hier einmal all seine unterdrückten negativen Seiten ausleben kann.

(StadtSpiegel)