Gemeinsam Gesellschaft sein

Gemeinsam Gesellschaft sein

Das Thema des Studientages, „Gemeinsam Gesellschaft sein“, den der muslimische Bildungsverein IRFAN als Veranstalter mit der Fachhochschule und der Evangelischen Philippus-Akademie für Studierende des Studiengangs Kulturpädagogik, Flüchtlinge und Ehrenamtliche veranstaltet hat, war Programm.

„Wir wollen Menschen zusammenbringen und Grenzen überwinden.“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des muslimischen Bildungs- und Kulturvereins IRFAN, Pakize Temiz, bei der Begrüßung und Ali Kalayci der Vorstandsvorsitzende fügte hinzu: „Dafür öffnen wir gerne für alle Menschen unsere Türen!“

Die mehr als 100 Teilnehmer beschäftigten sich einen Nachmittag mit der Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit alle, so verschieden sie sind, „gemeinsam Gesellschaft sein können“. In ihrem Einführungsvortrag betonte die Leiterin der Philippus-Akademie, Martina Wasserloos-Strunk, dass „Befremdung“ durch das Unbekannte völlig normal sei und höchst kreativ sein könne, wenn sie als Beziehung gedacht und nicht als Hindernis gelebt wird.

Kultursensibler Umgang miteinander heiße in diesem Sinne, dass „Augenhöhe“ von allen Beteiligten ständig neu erarbeitet werden müsse. Erst wenn Flüchtlinge auch als Experten behandelt würden, könnte man die „Ich-helfe-Haltung“ überwinden, die oft eine neue Abhängigkeit bedeute. Prof. Sabine Krönchen, die die Veranstaltung moderierte, betonte: „Dazu müssen wir Kommunikationsräume schaffen!“

In sieben gemischten Arbeitsgruppen beschäftigten sich die Teilnehmer mit verschiedenen Zugängen zum Thema, wie etwa „Welche Geschichten bringen Flüchtlinge mit?“, „Wie können geflüchtete Menschen in die ehrenamtliche Arbeit integriert werden?“, „Welche Erwartungen haben wir an die Politik“?

Die Studierenden waren sich einig, dass es auf die richtige Perspektive ankommt. Sich in die Rolle von Flüchtlingen zu versetzen, sei Voraussetzung für ein gemeinsames Verständnis. Auch die Terminologie der Politik sei oft ein Hindernis: „Warum reden wir von Flüchtlingen und nicht von Menschen in Gefahr?“ fragte eine Teilnehmerin. IRFAN bietet ein Forum für interreligiösen und interkulturellen Austausch und fördert diese Begegnungen konsequent und in einem weiten Rahmen mit hohem ehrenamtlichem Engagement.

„Ein spannender und lehrreicher Tag – dieser Einsatz hat sich wirklich gelohnt!“ fasste Martina Gehler, die ehrenamtliche Koordinato

rin des Tages, am Ende das Ergebnis zusammen.

(Report Anzeigenblatt)