Geschichte und Kaffeeduft
Der Wandel der Zeit macht auch vor der Industrie keinen Halt. Die wirtschaftlichen Verhältnisse ändern sich und mit ihr die Umgebung. Ganze Branchen sterben aus – mit Konsequenzen für die regionalen Standorte.
Kreis Viersen/ Kreis Moers.
Es dampft, ruckelt und geht in einem gemächlichen Tempo vorwärts. Dennoch stehen die Menschen Schlange, um eine Fahrt mit einer der alten Lokomotiven des Vereins zu unternehmen. Die Fahrzeuge wurden in teils schrottreifem Zustand erworben und in mühevoller Arbeit in einen technisch einwandfreien und historisch getreuen Zustand gebracht.
Zeitgeschichtlich wird es auch in Kamp-Lintfort. Dort befindet sich das Haus des Bergmanns, ein Museumshaus inmitten der größten zusammenhängenden Bergarbeiter-Siedlung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes. Das Haus des Bergmanns wurde in den Originalzustand zurückversetzt und gewährt einen Einblick in die Lebensumstände und Wohnverhältnisse einer Bergarbeiterfamilie in den 20er/30er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Welche kulturelle Bedeutung der Bergbau für die Region hatte, zeigt das so genannte Moerser Geleucht. Dabei handelt es sich um eine gut 30 Meter hohe begehbare Nachbildung einer originalen Grubenlampe. Sie wurde von dem Künstler Otto Piene geschaffen und steht mitten auf der Halde Rheinpreußen. Die Halde, einst ein Abfallprodukt des Bergbaus, ist heute durch Rekultivierung eine sehenswerte Kulturstätte und ideales Ausflugsziel für Naturfreunde.
Noch weiter zurück in die Historie geht es in Xanten. In der alten Römerstadt begegnen den Besuchern Geschichte und Geschichten auf Schritt und Tritt. Besonders geheimnisvoll geht es im Siegfried Museum zu. Auf zum Teil überbauten historischen Gebäuderesten beherbergt das Museum Ausstellungsstücke aus 600 Jahren Nibelungenrezeption und zeigt ein dramatisches Bild jeder einzelnen Epoche. Dichtung oder Wahrheit – das Museum klärt darüber auf, warum das Nibelungenlied zu einem nationalen Mythos wurde.