Gesumme in der bunten Magerwiese

Gesumme in der bunten Magerwiese

Prächtig blühen Blumen, Kräuter und Gräser. Farbtupfer überall im satten Grün, darüber ein Gesumme, Gebrumme und Geflatter von Bienen, Käfern, Schmetterlingen. "Unsere Blumenwiese haben wir vor vier Jahren angelegt, sie soll den Kindern Schönheit und Schutz der Natur nahebringen", erklärt Susanne Frenken, Leiterin des Kindergartens Schleveringhoven.

Sein Wiesenprojekt stellte der Kindergarten beim Brachter Mühlentag vor — und erntete viel Lob. Davor lagen Jahre harter Arbeit und Pflege, handelt es sich doch um eine Magerwiese auf nährstoffarmem Boden, ökologisch wertvoll, weil artenreich, aber hierzulande selten — und darum schützenswert.

Damals wollte sich die Einrichtung der Gemeinde Brüggen mit einem ökologischen Projekt an einem Klimaschutz-Wettbewerb beteiligen. Frenkens Kollegin Mandy von Jagemann, die in Lobberich wohnt, stellte den Kontakt zu Heinz Tüffers vom Nettetaler Naturschutzhof her, der beim Anlegen der Wiese beriet und half. Den Boden aufbereiten und mit Sand vermengen, das Saatgut einbringen — dafür war Unterstützung gefragt. Dankbar zählt Frenken die Mithilfe von Eltern und Förderverein, Spendern, Bauhof und Brüggener Vereinen auf. Damit nicht genug, muss doch eine Magerwiese ein bis zwei Mal im Jahr gemäht werden: "Die Mahd mit Rechen zusammenzuharken, das dauert Stunden, da brauchen wir viel Hilfe", so Frenken. In den ersten beiden Jahren überwog die Skepsis, ob sich das Projekt überhaupt gelohnt habe, entfalten doch Magerwiesen erst nach und nach ihre Artenvielfalt. Mittlerweile kann sich die Wiese sehen lassen, lockt Spaziergänger an, birgt Lebensraum und Nahrungsquelle vor allem für Vögel, Insekten und Spinnentiere. "Das riecht immer gut bei den Blumen", freut sich der kleine Paul, will an einer Margerite schnuppern — und hält inne: "Da ist eine Biene drauf, guck mal!"