1. Städte

Gladbacher Blamage in Dortmund

Gladbacher Blamage in Dortmund

Die Gladbacher Borussia hat sich bei ihrem Gastspiel bei ihrer Dortmunder Namenscousine bis auf die Knochen blamiert: 1:6 hieß es am Ende, zur Pause lagen die „Fohlen“ bereits mit 0:3 zurück und waren hoffnungslos unterlegen.

Mit dieser Leistung geht Gladbach in der Bundesliga schweren Zeiten entgegen.

Blutleer, lethargisch, emotionslos: Nach einer desaströsen Vorstellung kehrte Borussia Mönchengladbach mit einer 1:6-Packung vom Gastspiel bei Borussia Dortmund zurück. Speziell die Art und Weise, wie sich Gladbach in die Niederlage fügte, macht nachdenklich.

Die erste richtige Torchance gehörte zunächst den Gästen: Thorgan Hazard war bei einem Konter den Dortmundern entwischt, Roman Bürki im Tor des BVB hatte jedoch keine Mühe, den unplatzierten Schuss des Belgiers abzuwehren (10. Minute). Es dauerte rund 20 Minuten, ehe sich die Hausherren erstmals gefährlich dem Borussia-Tor annäherten. Socrates testete erstmals Tobias Sippel (19.), der wieder den verletzten Yann Sommer zwischen den Pfosten vertrat. Sippel war wenig später erneut zur Stelle, als Aubameyang den Ball nur noch hätte einschieben müssen. Das war jedoch nur der Anfang der Dortmunder Sturm- und Drangphase, die bis zur Pause allerdings auch von immer lethargischeren Gladbachern unterstützt wurde. Die eklatanten Lücken, die sich auf einmal im Gladbacher Abwehrverbund auftaten, wurden dann folgerichtig von Dortmunds Shooting Star Maximilian Philipp bestraft: Sein Doppelpack (28. + 38. Minute) brachte die Westfalen früh auf die Siegerstraße, doch es sollte noch besser kommen für den BVB: Einen genialen Pass von Socrates in die Spitze nahm erneut Philipp auf, der Aubameyang zum 3:0 bediente (45.). Während Gladbach vorne durchaus gute Torchancen (Hazard, Stindl) kläglich vergab, konnten sich die Gäste bei Keeper Sippel bedanken, dass sie zur Halbzeit „nur“ mit 0:3 hinten lagen – oder, wie es TV-Experte Lothar Matthäus ausdrückte: „Wenn beim Stand von 0:3 der Torhüter der beste Mann ist, weiß man, wie schlecht die Feldspieler sind.“ Und die schienen auch nach dem Seitenwechsel nicht bemüht, sich in einem anderen Licht zu präsentieren: Geradezu amateurhaft das Verhalten der Gladbacher Defensive nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld, als Aubameyang zunächst vollkommen unbedrängt zum Kopfball hochsteigen durfte, den Pfosten traf und dann unbehelligt den Abpraller einschieben durfte: 4:0. 14 Minuten später war es erneut der Gabuner, der einen Konter des BVB erfolgreich abschloss – das Debakel für die Gladbacher war nun schon nach 63 Minuten perfekt, daran konnte auch Stindls Ehrentreffer zum 1:5 (66.) nichts ändern. Mit einem Traumtor zum 6:1 machte Julian Weigl schließlich den Deckel drauf auf eine Partie, in der die Gäste aus Gladbach in allen Belangen hoffnungslos unterlegen und, so schlimm es klingt, mit diesem Ergebnis noch gut bedient waren.

(Report Anzeigenblatt)