Große Freude für einen Tag

Große Freude für einen Tag

Die niederländische Stiftung „Exciting Dreams“ erfüllt Wünsche von schwerstkranken und traumatisierten Kindern. Erstmals gab es Hubschrauberlandungen in Deutschland – die Elmpter Feuerwehr half.

Kinderlachen, Freude pur, eine glückliche Gemeinschaft. Für die Familien, die zum „Airwish“ kommen, ist das nicht selbstverständlich. Das große Event der niederländischen Stiftung „Exciting Dreams“ in der Nähe von Roermond ist für Kinder mit schwersten Krankheiten und Traumata. „Aber an diesen Tag sprechen wir nicht von Krankheit und Tod, sondern nur vom Spaß“, sagt Patrick van Ingen, Projektleiter der Stiftung.

Die Träume der Kinder sind unterschiedlich – und Exciting Dreams hat es sich auf die Fahnen geschrieben, auch die ausgefallensten zu erfüllen. Wie den eines Jungen, einmal in einem schnellen Auto vor der Polizei zu flüchten und gestellt zu werden.

Viele träumen aber schlicht und einfach vom Fliegen. Davon, die Welt von oben zu sehen. Für insgesamt 33 Kinder ging dieser Traum am vergangenen Wochenende in Erfüllung. Das Event „Airwish“ gibt es schon seit vier Jahren. Im vergangenen Jahr war erstmals ein Junge aus Deutschland dabei. Die niederländische Polizei hatte ihn angemeldet, weil den Beamten sein Schicksal nahe gegangen war: Er hatte bei einem Unfall im Urlaub in den Niederlanden beide Beine verloren. „Und weil Airwish so nahe zu Deutschland stattfindet, haben wir uns gesagt: Lass uns auch deutsche Kinder dazunehmen“, erklärt van Ingen.

13 Kinder aus Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten durften so am Wochenende auf ganz besondere Art nach Roermond reisen: mit dem Helikopter. Dass die Starts in Elmpt möglich wurden, hat die Bundesanstalt für Immobilien geregelt – vom alten Flugplatz-Gelände aus. Allerdings musste dafür der Brandschutz sichergestellt werden. Genau wie alles bei der Stiftung von Freiwilligen. Als die Mitglieder des Löschzugs Elmpt davon hörten, sagten sie spontan zu. „Wir waren uns sofort einig, dass das eine gute Sache ist – dafür sind wir immer zu haben“, sagen der stellvertretende Niederkrüchtener Wehrleiter Jens Claßen und der Elmpter Löschzugführer Frank Smets. 13 Wehrleute teilten sich die Schichten von Freitag bis Sonntag – und durften viele leuchtende Kinderaugen sehen. Denn die Wartezeit auf den Helistart verkürzten sie den Kleinen mit einem Besuch im Feuerwehrauto. Damit ist für etliche dieser Kinder auch schon der Plan für das nächste Wochenende klar: Sie wollen den Tag der offenen Tür beim Löschzug Elmpt am Sonntag, 3. September, von 12 bis 17 Uhr besuchen. Denn dann können sie – genau wie alle anderen kleinen Gäste auch – noch das tun, was jetzt am Wochenende noch fehlte: Eine Runde in einem Feuerwehr-Fahrzeug mitfahren.

(StadtSpiegel)