Großes Interesse an Kandidaten

Großes Interesse an Kandidaten

Die Bürgermeisterwahl in Niederkrüchten steht kurz bevor. Jetzt hatte die Elmpter Kolpingsfamilie die fünf Kandidaten und alle Bürger zur Diskussionsrunde eingeladen. Mehr als 600 Menschen wollten hören, was die Kandidaten zu sagen haben.

"Ursprünglich hatten wir einmal gedacht, diese Veranstaltung im Elmpter Pfarrheim zu machen", sagt Michael Rzeznicki von der Elmpter Kolpingsfamilie. Gelächter im Saal. Mehr als 600 Menschen füllen die Niederkrüchtener Begegnungsstätte komplett. Sie warten darauf, was die fünf Kandidaten für das Bürgermeisteramt, die sich am 13. September zur Wahl stellen, zu sagen haben.
Die Kolpingsfamilie hat den Abend straff organisiert. Am Anfang müssen alle fünf einen Gegenstand von einem Tisch auswählen und kurz berichten, warum sie dieses Symbol gewählt haben. Danach hat jeder fünf Minuten Zeit, um die wichtigsten Aspekte seines Programms vorzustellen.
"Nicht der Wille des Bürgermeisters, sondern der der Bürger ist das Maß aller Dinge", sagt Yvonne Jeurißen, die auch betont, dass sie nicht nur parteilos, sondern auch unabhängig sei.
"Wir müssen bereit sein, neue Wege zu gehen und auf Fragen von heute nicht die Antworten von gestern zu geben", erklärt CDU-Kandidat Bennet Gielen. Er stellt seine gute Vernetzung in Kreis, Land und Bund heraus, die der Gemeinde helfen werde, die "gigantische Aufgabe" der Flüchtlingsunterbringung würdig zu lösen.
"Ich möchte die Lebensbedingungen der Menschen hier vor Ort verbessern", ist das Statement von Aljoscha Ortmann von der Partei "Die Linke". Ein Gesundheitszentrum, die künstlerische Umgestaltung des Lindbruchplatzes und mehr Bürgerentscheide nennt er als zentrale Forderungen.
Kalle Wassong, genau wie Jeurißen parteilos, möchte einen "Krüchten-Kompass 2030" gemeinsam mit den Bürgern aufstellen, in denen klare Ziele und auch Visionen formuliert werden, wo die Gemeinde in 15 Jahren stehen soll. "Ich denke lösungs- und nicht problemorientiert", verrät er.
"Niederkrüchten ist auf einem guten Weg", ist SPD-Kandidatin Trudis Jans überzeugt. Sie lebe gerne hier, Niederkrüchten sei ihre Heimat geworden, deshalb möchte sie sich in den Dienst der Menschen vor Ort stellen. Anschließend hat die Kolpingsfamilie eine bunte Palette an Fragen zusammengestellt, die Bürger vorher per E-Mail eingereicht haben.

In Sachen Flüchtlinge sind sich alle Bürgermeisterkandidaten einig — die Menschen müssen aufgenommen werden. Immer wieder gibt es für diese Aussagen Applaus. Alle sprechen sich auch für Transparenz aus, wollen, dass die Bürger zeitnah über alle Maßnahmen informiert werden. Fracking, Gewerbeansiedlung, die Jugend, das Schulsystem, der demographische Wandel, das schnelle Internet, die bürgernahe Verwaltung — die Fragen spiegeln alle Lebensbereiche wieder.
Als der offizielle Teil des Abends gegen 22 Uhr endet, haben die meisten Besucher das Gefühl, einen neuen Einblick in die Auffassungen der Kandidaten bekommen zu haben. Manche wollen auch noch bleiben und sich in kleinerer Runde weiter unterhalten.