Gute ärztliche Versorgung?
Brüggen Für die Kassenärztliche Vereinigung soll es eine Zentralisierung der HNO-Notdienste geben. Danach wird auch der Kreis Viersen einem zentralen, den Helius Kliniken angebundenen Notdienst in Krefeld zugeordnet werden.
Nun hat Brüggens Bürgermeister Frank Gellen auf diese Nachricht reagiert und einen Brief an den Landrat, die Bürgermeister im Kreis, die Bundes- sowie Landtagsabgeordneten des Kreises gerichtet. In seinem Brief bittet Frank Gellen um „Ihre Unterstützung bei dem Versuch, mit der Kassenärztlichen Vereinigung einen Kompromiss anzustreben, der die Interessen der HNO-Notfallpatienten stärker berücksichtigt.“
Neben der bereits beschlossenen Schließung der Notdienstpraxis in Nettetal und der damit verbundenen Zentralisierung in Dülken, sei die Verlagerung des HNO-Notdienstes ein weiterer Schritt, der insbesondere die Bevölkerung in ländlich geprägten Strukturen hart treffe.
„In einer Zeit, in der notwendige Maßnahmen und Entscheidungen immer häufiger unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit stehen, muss die Frage erlaubt sein, ob dies auch für die medizinische Grundversorgung zehntausender Menschen gelten kann und ob mit der vorliegenden Planung die Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung, eine medizinische Grundversorgung sicherzustellen, als berücksichtigt bezeichnet werden kann“, so die Frage von Bürgermeister Frank Gellen.
Der Wortlaut im Brief weiter: „Das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger verlangt zuweilen Maßnahmen, die nicht ausschließlich an Auslastung und Gewinn ausgerichtet sein dürfen. Mit großer Sorge ist daher die aktuelle Diskussion der Verlagerung der HNO-Notdienste zu betrachten.“
Eine Zentralisierung in Krefeld würde insbesondere die Bevölkerung im westlichen Bereich des Kreises Viersen infrastrukturell abkoppeln, da die dort vorhandenen Bus- und Bahnverbindungen die Erreichbarkeit der geplanten HNO-Notdienstzentrale in Krefeld äußerst schwierig gestalten würden.