Hand in Hand wird’s bunt

Hand in Hand wird’s bunt

Im Café Emmaus – dem Tagestreff für wohnungslose Menschen des Katholischen Vereins für soziale Dienste Rheydt (SKM) – lassen aktuell immer mittwochs die Schüler der Dahlener Straße und die Gäste des Cafés ihre Kreativität spielen, um den Räumlichkeiten ein farbenfrohes Antlitz zu verschaffen.

Den Stein für das Kunstprojekt hat Astrid Thiess ins Rollen gebracht. Sie studiert in Essen Soziale Arbeit und ist Praktikantin beim SKM. „Da das Team des SKM mehr als ausgelastet ist, gibt es leider kaum Angebote für die Gäste des Cafés“, bedauert Thiess, „das wollte ich mit meinem Projekt ändern.“

Die Schule an der Dahlener Straße mit ins Boot zu holen, war ebenfalls Thiess Idee. „Die Zusammenarbeit ist eine Premiere für uns“, erklärt Diplom Sozialarbeiter Christoph Föhles, verantwortlich für das Café Emmaus. Praktisch nur zwei Straßen weiter gelegen, kommt eine kleine Gruppe Schüler seit Mitte September jeden Mittwoch für eine Stunde ins Café Emmaus. „Es bleibt also alles im Quartier“, freut sich Lehrerin Felicitas Wagner-Schiemann. Sie unterstützt ihren Kollegen Manfred Hanspaul bei der Betreuung der Schüler und packt auch mit an, wenn es daran geht die Leinwände zu präparieren und die Farben anzumischen. „Immer helle Farben verwenden, die leuchten schöner“, rät sie der kleinen Truppe von Schülern und Gästen des Cafés, während diese konzentriert große Leinwände mit gelben und grünen Punkten verzieren.

Die leuchtend-bunten Leinwände werden anschließend in Streifen geschnitten. Diese zieren jetzt in wilden Mustern die Theke des Cafés. Als nächstes sind die Türen dran. Hier entsteht gerade eine große Borussia-Raute – natürlich in Grüntönen. Laut und wuselig geht es zu. Mittendrin steht Lehrer Manfred Hanspaul, der dem ganzen mit fröhlicher Gelassenheit zuschaut, zur Hand geht oder Tipps gibt. „Für die Schüler ist es toll, außerhalb der Schule mal zu zeigen, was sie können“, betont Hanspaul lächelnd, „sie reißen sich regelrecht darum, mit hierher zu kommen. Wegen des begrenzten Platzes kann ich aber nicht mehr als fünf oder sechs auf einmal mitnehmen.“

Am Anfang waren die Gäste des Cafés noch etwas skeptisch ob der kreativen Kids, jetzt sind sie mit großem Elan bei der Sache – und diskutieren bereits über weitere Ideen zur Verschönerung des Cafés. „Ich möchte mit dem Projekt erreichen, dass die Schüler und die Gäste des Cafés miteinander in Kontakt kommen und ein gegenseitiges Bewusstsein entwickeln“, erklärt Astrid Thiess. Außerdem, fügt Felicitas Wagner-Schiemann hinzu, fördere es die Kommunikationsfähigkeiten und Sozialkompetenzen der Kinder. Die Materialien werden komplett von der Schule Dahlener Straße gestellt, für den SKM fallen bei diesem Projekt keine Kosten an.

(Report Anzeigenblatt)