Haushaltsplan mit Plus

Haushaltsplan mit Plus

Der Stadt Willich geht's gut — nicht nur im Vergleich zu den armen Nachbarn in Mönchengladbach oder Krefeld, sondern auch ganz real. Über 200 Millionen Euro sind in den letzten 20 Jahren in den Ausbau von Schulen, Kindergärten, Sport- und Freizeitanlagen, Spielplätzen, Bahnhof Anrath, Alleenradweg und die Innenstadtsanierungen von Anrath und Neersen gesteckt worden.

Und es wird kräftig weiter investiert.

Allerdings macht Kämmerer Willy Kerbusch einen feinen Unterschied: Geld darf nicht zu Lasten der kommenden Generationen ausgegeben werden. Im Haushaltsentwurf für 2017, der jetzt im Rat vorgestellt wurde, findet man unter den Investitionsmaßnahmen deshalb nur Posten, von denen auch künftige Generationen profitieren. Größte Einzelposten sind das Schiefbahner Dreieck mit knapp 1,5 Millionen Euro, die KiTa Traumland mit 873 000 Euro, die Umgestaltung des Marktes in Alt-Willich mit 800 000 Euro und die Sanierung des St.-Bernhard-Gymnasiums mit 700 000 Euro.

Eine Absage erteilt der Kämmerer hingegen den Forderungen der CDU nach der Ausweitung des kommunalen Ordnungsdienstes oder dem Bau eines zweiten Kunstrasenplatzes im Willicher Sport- und Freizeitzentrum. Das eine sei nicht originäre Aufgabe der Stadt, das andere könne sich die Stadt schlicht nicht leisten. Denn die Gewerbesteuereinnahmen stagnieren trotz Neuansiedlungen bei 33 Millionen Euro, weil immer mehr Firmen EU-Steueroasen nutzen. Keine Möglichkeit sieht der Kämmerer bei den Personalkosten (knappes Viertel der Ausgaben) zu kürzen. "Wir mussten schon Leistungseinschränkungen machen!"

Vom Kreis Viersen erwartet der Kerbusch Sparwillen. Mit zu hohen Ansätzen im Sozialbereich habe dieser rund 20 Millionen Euro zu Lasten der Kreiskommunen "erwirtschaftet". Deswegen müsse die Kreisumlage 2017 gesenkt werden.

(Report Anzeigenblatt)